Digitale Alternativen verdrängen Stadionbesuch

Der Fußball ist vermutlich immer noch der Deutschen liebstes Kind, was sich auch auf ihre Vorliebe für Stadionbesuche auswirkt. Während die Live-Teilnahme an Sportereignissen weltweit einen deutlichen Abwärtstrend verzeichnet, fällt der Rückgang hierzulande geringer aus.

Stadionbesuch

In einer Befragung von Capgemini gaben 38 Prozent der Deutschen an, dass sie in den vergangenen zwölf Monaten einem Sportevent beiwohnten – und damit “nur” vier Prozentpunkte weniger als im Pre-Corona-Jahr 2019. In Australien und Großbritannien kam dagegen rund die Hälfte der potentiellen Besucher nicht in die Stadien zurück. Hinzu kommt ein Generationenkonflikt: In den untersuchten Ländern gaben 77 Prozent der Generation Z und 75 Prozent der Millennials an, dass sie solche Events lieber außerhalb der Veranstaltungsstätte verfolgen.

Dazu greifen Fans inzwischen gleich gern auf das Fernsehen und das Smartphone zurück (je 70 Prozent). Die neue Nummer 1 sind allerdings Streaming-Plattformen (75 Prozent), zudem haben auch die sozialen Medien deutlich zugelegt (64 Prozent). Das Smartphone wird von je rund zwei Dritteln genutzt, um während einer Live-Übertragung Zusatzinformationen zu erhalten oder 360-Grad-Videowiederholungen zu sehen. Auch das Metaverse kommt gut an. 66 Prozent würden digitale Fanartikel für die virtuelle Welt erwerben, 64 Prozent zeigen sich an virtuellen Spielen und Stadionbesuchen interessiert.

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“Digitale Technologien ermöglichen Sportfans ein ganz neues Maß an Immersion und Interaktivität, auch wenn sie nicht bei Veranstaltungen vor Ort dabei sind”, sagt Nica Huestegge, Head of Digital Customer Experience bei Capgemini in Deutschland. “Dadurch hat sich die Art und Weise, wie wir Sport konsumieren, in den letzten Jahren bereits verändert. Für Vereine und Organisationen ergeben sich neue Möglichkeiten, Menschen auf der ganzen Welt auf innovative Art und Weise und auch mit eingebetteten Themen wie Nachhaltigkeit und Inklusion zu erreichen – gerade die jüngeren Generationen. Unsere Studie zeigt aber auch, dass neue Technologien bisher vor allem außerhalb der Stadien eingesetzt werden, obwohl es auch in Sportstätten zahlreiche Einsatzmöglichkeiten gibt, um das Fan-Erlebnis zu bereichern.”

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