Europa durchlebt seit Jahren eine Dauerkrise, angefacht von globalen Ereignissen wie der Corona-Pandemie und geopolitischen Spannungen. Die neuesten Erkenntnisse des Behavior Change Reports der Consumer Panel Services GfK zeigen nun einen bemerkenswerten Trend: Erstmals seit Beginn der Lebenshaltungskostenkrise blicken die Verbraucher optimistischer in die Zukunft.
Die jüngste Umfrage unter Haushalten in 21 europäischen Ländern offenbart eine leichte Entspannung der finanziellen Lage. Während im Frühjahr 2022 noch 37 Prozent der europäischen Haushalte von Budgetproblemen berichteten, waren es Ende November 2023 nur noch 35 Prozent. Besonders in Deutschland scheint die Situation vergleichsweise besser zu sein: Hier berichten lediglich 26 Prozent von finanziellen Einschränkungen.
Trotz dieser positiven Entwicklung rangieren wirtschaftliche Sorgen in Deutschland weiterhin unter den drei größten Bedenken der Verbraucher, allerdings hat die Angst vor steigenden Energiekosten deutlich nachgelassen. Diese Verbesserung in der finanziellen Wahrnehmung hat auch Auswirkungen auf das Verbraucherverhalten. Während früher ein großer Teil der Deutschen angab, dass steigende Preise ihre Kaufentscheidungen beeinflussen, zeigt sich nun ein stabileres Bild. Obwohl 40 Prozent der Befragten weiterhin Besorgnis über zukünftige Preissteigerungen äußern, planen sie nicht, ihr Konsumverhalten wesentlich zu ändern. Eine Ausnahme bilden Freizeitaktivitäten außerhalb des Haushalts: Hier erwarten jetzt 50 Prozent der Deutschen, dass sie ihre Ausgaben anpassen müssen.
Die Deutschen schreiben größtenteils der Politik die Verantwortung zu, durch Gesetzgebung gegen die Inflation und Preissteigerungen vorzugehen. Ein signifikanter Anteil sieht jedoch auch die Hersteller und Verbraucher selbst in der Pflicht, durch nachhaltige Konsumentscheidungen Einfluss zu nehmen. Dies deutet darauf hin, dass ein breiter gesellschaftlicher Ansatz erforderlich ist, um die wirtschaftlichen Herausforderungen Europas effektiv zu bewältigen.