Digitale Stolpersteine: Wo Technologiemängel das Einkaufserlebnis verschlechtern

Laut einer aktuellen Studie bleibt der Einzelhandel trotz der wachsenden Präsenz digitaler Technologien im stationären Handel oft hinter seinen Möglichkeiten zurück. Vor allem deutsche Verbraucher sehen ihre Erwartungen bezüglich bestimmter Systeme nicht erfüllt und vermelden sogar häufig ein verschlechtertes Einkaufserlebnis.

Vermutlich auch mangels Verfügbarkeit hatten in den vergangenen zwölf Monaten gerade einmal 22 Prozent der hiesigen Käufer im Einzelhandel Kontakt mit Tablets oder Touchscreen-Stationen, die das Einsehen von Produktverfügbarkeiten, Rezensionen oder personalisierte Kaufvorschläge erlauben. Dies liegt deutlich unter dem weltweiten Durchschnitt von 36 Prozent. Auch stationäre Kioske finden mit einer Nutzungsrate von 29 Prozent (32 Prozent global) nur zögerlich Anklang.

Die SOTI-Studie “Techspectations: Verbraucher wünschen sich Digitale Transformation des Einzelhandels” legt zudem dar, dass sich das Einkaufserlebnis durch die Nutzung mobiler Technologien für einen signifikanten Teil der deutschen Verbraucher nicht verbessert hat. Insbesondere beim Bestellen von Produkten, Einsehen von Bewertungen oder Ausfüllen von Bestellformularen mittels Tablets verzeichneten je rund 17 Prozent sogar eine Verschlechterung. Darüber hinaus empfanden mehr als ein Drittel der Befragten (36 Prozent) das Shoppingerlebnis im Geschäft als verwirrend – ein Anteil, der den weltweiten Durchschnitt von 31 Prozent übersteigt.

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Die Gründe für die enttäuschenden Erfahrungen sind vielfältig. Neben Mängeln wie nicht aktuellen Produktinformationen, defekten Geräten oder inkonsistenten digitalen Prozessen gaben 22 Prozent schlicht eine leere oder zu schwache Batterie als eine der Ursachen für ihr unangenehmes Shoppingerlebnis an. Hinzu kommen Sicherheitsbedenken bei In-Store-Geräten, die ganze 37 Prozent der deutschen Verbraucher teilen.

Trotz dieser Herausforderungen besteht weiterhin ein großes Interesse an technologischen Neuerungen im Einzelhandel. Je rund ein Drittel der Befragten ist offen für Innovationen wie Augmented Reality und KI-gestützte Einkaufsassistenten, wobei das Interesse an elektronischer Regaletikettierung sowie dem Einsatz von Drohnen und Robotern für die Regalpflege ebenfalls Beachtung findet. Die Vorteile einer Regaletikettierung, die Produktinformationen und Preisänderungen automatisch anzeigt, müssen den Deutschen dennoch besser kommuniziert werden: Während international insgesamt 40 Prozent ihr Interesse bekunden, ist es hierzulande gerade einmal jede/r Vierte.

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