Vision Pro: Apples nächster Hardware-Coup?

Apple hat seine lang erwartete Mixed-Reality-Brille vorgestellt, die in vielen Aspekten wirklich revolutionär zu sein scheint. Die Stromversorgung der Apple Vision Pro entspricht allerdings nicht dem gewohnten Komfortniveau des Unternehmens.

Apple Vision Pro im Einsatz
Apple Vision Pro im Einsatz (Bild: Apple)

Das 3.499 Dollar teure Headset stellt digitale Inhalte so dar, dass sie für den Benutzer physisch im Raum präsent zu sein scheinen – wobei die Qualität deutlich über bisherigen Versuchen wie Google Glass oder Microsoft Hololens liegt. Dank zwei Hochleistungsprozessoren und extrem hochauflösender Linsen dürften die eingeblendeten und frei platzierbaren Objekte extrem realistisch wirken, zumal jedes von ihnen einen eigenen Schatten wirft. Der “räumliche Computer” (wie Apple die neue Produktkategorie nennt) verfügt über ein dreidimensionales Benutzerinterface, das mittels Augen, Hände und Stimme des Benutzers gesteuert wird.

Wie ein klassischer Screen bei Vision Pro aussieht.
Apple setzt sehr stark auf klassische Bildschirmarbeit (Bild: Apple)

Nach den ersten Eindrücken von der Präsentation ist “räumlicher Computer” wahrscheinlich auch der korrekte Begriff, da sich Apple primär darauf konzentriert, seine bereits bekannten Apps in die erweiterte Realität zu bringen, wo sie sich dann ähnlich wie vom Smartphone oder Computer gewohnt bedienen lassen. Für speziellere Aufgaben können Nutzer zudem eine Tastatur oder ein Trackpad einbinden. Die Vision Pro dient auch als persönliches Kino in 4K-Auflösung und verfügt über eine integrierte 3D-Kamera und 3D-Sound. Die 3D-Kamera hat dabei durchaus das Potential für viele innovative Anwendungsszenarien.

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Apple mischt erweiterte und virtuelle Realität

Nutzer dürfen sich auch in rein virtuelle Umgebungen versetzen, wobei der Grad der Immersion über einen Drehknopf geregelt werden kann. Vision Pro-Träger sind selbst dann nicht komplett von der Außenwelt abgeschottet: In der Nähe befindliche Menschen werden in der virtuellen Umgebung weiter eingeblendet. Zudem können Vorbeigehende (meist) die Augen des Trägers wahrnehmen, weil ein spezielles Frontdisplay dessen Gesicht anzeigt und so eine nicht vorhandene Transparenz simuliert. Ob die Vision Pro auch als guter Ersatz für eine Virtual Reality-Brille dient, bleibt dennoch unklar. Apple hat diesen Aspekt schlicht bislang kaum in den Vordergrund gerückt.

Neben dem extrem hohen Preis könnte zudem ein weiterer Aspekt das Vergnügen mindern, der einem Steve Jobs sicherlich sauer aufgestoßen wäre. Der Akku befindet sich nicht im Gerät selbst, sondern wird an der Gürtellinie getragen und über ein gut sichtbares Kabel mit der Vision Pro verbunden. Die Laufzeit fällt mit rund zwei Stunden auch nicht unbedingt üppig aus. Die Vision Pro soll zusätzlich auch an das normale Stromnetz angeschlossen werden können, wodurch sie allerdings natürlich deutlich weniger flexibel in der Anwendung wird.

Vision Pro-Release ab 2024

Bis zur Markteinführung hat Apple noch etwas Zeit, um eventuelle Kinderkrankheiten auszumerzen. In den USA soll die Apple Vision Pro Anfang nächsten Jahres erscheinen und erst danach in anderen Märkten ausgerollt werden. Viele der Möglichkeiten der Vision Pro kennen erfahrene Virtual Reality-Anwender bereits von ihren teils deutlich günstigeren Headsets. Vor allem die im direkten Vergleich niedrige Auflösung verhinderte aber bisher ein wirklich effektives Arbeiten und angenehmes Filmerlebnis.

Apples Headset mit allen Komponenten
Der externe Akku dürfte den Komfort der Apple Vision Pro schmälern (Bild: Apple)
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