Supermarkt auf Rädern

Um sich im ländlichen Raum selbst zu versorgen, brauchen die Bewohner im Allgemeinen ein Auto, da es kaum noch lokale Geschäfte gibt und die nächste größere Einkaufsmöglichkeit meist mehrere Kilometer entfernt ist. Rewe und die Deutsche Bahn versprechen mit einer neuen Initiative Linderung: Zumindest in Nordhessen schicken sie bald einen Einkaufsbus vorbei.

REWE und Deutsche Bahn starten Einkaufs-Bus für ländliche Gebiete (Bild: Deutsche Bahn)

Ab dem Frühjahr hält der Bus zu festen Zeiten in mehreren Gemeinden der Landkreise Kassel, Schwalm-Eder und Waldeck-Frankenberg. In dem 18 Meter langen Gefährt wartet im Prinzip ein kleiner Supermarkt, der mit seinen 700 Produkten die Nahversorgung sicherstellen kann. Neben abgepackter Ware – darunter auch Getränke und Kosmetik – lassen sich frisches Obst und Gemüse, gekühlte Frischwaren und Tiefkühlprodukte kaufen. Dabei ist vieles regional produziert und/oder verfügt über ein Bio- bzw. Fairtrade-Siegel.

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Die DB-Tochter DB Regio Bus Mitte verantwortet den Fahrbetrieb und die Wartung des Busses, der sich dank Hochleistungsakkus bis zu acht Stunden ohne externe Stromversorgung als Markt betreiben lässt. Das speziell umgerüstete Fahrzeug wird derzeit noch auf der Grünen Woche in Berlin vorgestellt. DB Regio Bus hat bereits Erfahrung mit “zweckentfremdeten” Bussen: Insgesamt sieben „Medibusse“ mit medizinischer Ausstattung ersetzen bereits Arztpraxen in ländlichen Regionen.

Das aktuelle Vorhaben hatte zudem auch schon einen Vorgänger, bei dem allerdings noch die Schiene im Vordergrund stand. “Ende 2021 tourte der REWE-Supermarktzug durch Hessen”, erklärt Jürgen Scheider, Vorsitzender Geschäftsleitung Rewe Mitte. “Aus dieser Aktion ist unser neues Projekt entstanden. Der Gedanke dabei ist, neue Wege in der Nahversorgung zu erschließen – mobil, regional und nachhaltig.”

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