Südkorea: Autonome Lebensmittelshops erreichen neues Niveau

Die Lebensmittelkette GS25 hat in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul einen neuen kassenlosen Laden eröffnet, der bei der technischen Ausstattung durchaus mit Amazon Go konkurrieren kann. Er steht derzeit allerdings nur Kunden des Payment-Anbieters BC Card offen, der im gleichen Gebäude seinen Hauptsitz hat.

Bild: GS Retail

Um das Lebensmittelgeschäft betreten zu dürfen, muss ein von der BC Paybook-App generierter QR-Code eingescannt werden. Danach können die Nutzer frei einkaufen, wobei sie von insgesamt 34 Kameras beobachtet und analysiert werden. Zusätzlich erkennen 300 Gewichtssensoren, wie viele Artikel sie jeweils in ihren Warenkorb gepackt haben. Beim Checkout werden die ausgesuchten Produkte durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz automatisch bezahlt und eine mobile Quittung ausgestellt. Im Laden selbst müssen sich Konsumenten zudem darauf einstellen, dass sie Unterstützung durch Lautsprecheransagen erhalten, wenn sie bestimmte Aktionen ausführen oder zu einem bestimmten Standpunkt wechseln.

Autonom in Version 1.0

Der GS25-Betreiber GS Retail eröffnete bereits 2018 einen autonomen Laden in Seoul, bei dem die Konsumenten die Produkte allerdings am Checkout noch einmal auf eine Maschine legen müssen, die sie dann über eine Kamera in Sekundenschnelle identifiziert. Anscheinend ist nun die damit gestartete Probephase nun vorbei, da GS Retail seine aktuell verwendete Technologie gern in weiteren Filialen einführen möchte. Läden ohne nächtliche Öffnungszeiten oder mit operativen Schwierigkeiten werden hierbei priorisiert.

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Konkurrenz einen Schritt voraus

GS Retail kann nicht für sich verbuchen, den aus Kundensicht ersten wirklich autonomen Lebensmittelladen Südkoreas nach Amazon Go-Vorbild eröffnet zu haben. Konkurrent Shinsegae startete Ende vergangenen Jahres bereits mit einem ähnlichen Konzept, für das allerdings das konzerneigene Payment-System SSG Pay notwendig ist.

Sowohl der aktuelle Shop von GS Retail als auch der eMart von Shinsegae sind auch eine Antwort auf erhöhte Mindestlöhne und neue Nachtarbeitszuschläge, die den Einsatz von menschlichen Mitarbeitern in den häufig rund um die Uhr geöffneten Filialen deutlich weniger profitabel machen.

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