Ohne Registrierungspflicht: Netto eröffnet größten Pick & Go-Markt Europas

Der Discounter Netto lässt seinem ersten Pick & Go-Markt in München nun einen weiteren folgen. Am Standort Regensburg wird dabei eine Neuerung eingeführt: Vollautonomes Einkaufen ist hier nun auch ohne Registrierung möglich. tegut kämpft derweil bei seinem teo-Konzept heftig mit dem hessischen Ladenschlussgesetz – doch es besteht Hoffnung auf eine Lösung.

(Bild: Netto)

In Regensburg hat am 9. Januar eine neue Netto-Filiale eröffnet, in der sich die Kundschaft den Gang zur Kasse ersparen kann, auch wenn im Hybrid-Konzept entsprechende Alternativen zur Verfügung stehen. Dazu müssen sie nach dem Einkauf nur kurz an einem der Fast Exit-Terminals vorbeischauen, an dem sie ihren zuvor automatisch registrierten Einkauf schnell mittels Karte, Apple Pay, Google Pay oder der Netto-App bezahlen. Eine vorherige Registrierung ist nicht erforderlich. Auf rund 800 Quadratmetern können die Konsumenten aus fast 5.000 Produkten wählen, die beim Mitnehmen anonymisiert dem jeweiligen Warenkorb zugeordnet werden. Erneut kommt dabei die Technologie des Implementierungspartners Trigo zum Einsatz.

Im laut Netto bislang größten autonomen Supermarkt Europas wurde zudem ein weiteres Problem autonomer Filialen angegangen. Eine gemeinsam mit dem Waagenhersteller Mettler Toledo entwickelte Technologie erfasst automatisch das Gewicht des entnommenen Obsts und Gemüses und zeigt dieses zusammen mit dem Preis auf dem digitalen Display am jeweiligen Produktregal an, um die nötige Transparenz zu gewährleisten.

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Sonntags bitte schließen!

Da die regulären Öffnungszeiten weiterhin gelten, muss sich Netto nicht mit dem Problem auseinandersetzen, das tegut derzeit beschäftigt. Der Hessische Verwaltungsgerichtshof entschied, dass die Selbstbedienungsmärkte von teo in dem Bundesland nicht sonntags öffnen dürfen, selbst wenn kein Personal vor Ort ist. Geklagt hatte die Stadt Fulda, die eigentlich nichts gegen die Sonntagsöffnung hat, sich aber durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen zu diesem Schritt gezwungen sah. Durch das Eilurteil, das streng genommen nur für Fulda gilt, bleiben nun alle hessischen teo-Filialen mit Ausnahme der bahnhofsnahen Standorte in Hanau und Darmstadt sonntags geschlossen.

Das könnte sich bald ändern. Die neue hessische Koalition aus CDU und SPD will eine Änderung des Ladenschlussgesetzes auf den Weg bringen, die modernen Angeboten wie teo gerecht wird. Dabei kann sie auch auf die Unterstützung der FDP-Fraktion zählen, die notfalls einen eigenen Gesetzentwurf einbringen möchte.

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