Huthi-Angriffe beeinträchtigen Lieferketten

Aufgrund der anhaltenden Angriffe der jemenitischen Huthi-Rebellen im Roten Meer müssen sich Einzelhändler darauf einstellen, dass Lieferungen ab Februar wieder deutlich später als geplant bei ihnen eintreffen könnten. Nachdem einige ihrer Containerschiffe mit Raketen und Drohnen beschossen wurden, haben sich große Reedereien wie Maersk, Hapag-Lloyd, MSC und CMA CGM entschlossen, den wichtigen Suezkanal zu meiden und stattdessen die deutlich längere Route um Afrika zu nehmen.

Zudem leidet die Schifffahrt bereits unter dem Israel-Gaza-Konflikt und der anhaltenden Trockenheit im Panamakanal, die dessen Kapazität um 30 Prozent reduziert hat. Die Tatsache, dass einige wichtige Abkürzungen derzeit nicht oder nur eingeschränkt zur Verfügung stehen, wirkt sich nicht nur auf die benötigte Zeit, sondern auch auf den Treibstoffverbrauch aus, was die Kosten der Seeschifffahrt in die Höhe treibt. Weitere Belastungen für den Handel und die privaten Verbraucher sind durch den steigenden Ölpreis zu erwarten, da der Export von täglich 15,4 Millionen Barrel Öl aus dem Nahen Osten nun zum Erliegen kommen dürfte.

Mehrere Staaten, darunter die USA, Frankreich und Italien, wollen nun in einer Koalition Handelsschiffe vor solchen Angriffen schützen. Inwieweit dies gelingt und ob sich die Reedereien deshalb wieder in die Gewässer vor dem Jemen wagen, bleibt abzuwarten.

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