Schnell geliefert, schnell gegangen? Quick Commerce wird immer mehr zum Flop

Viele Investoren glaubten einst, ihre neue Goldgrube gefunden zu haben: Quick Commerce-Unternehmen versprachen mit der schnellen Lieferung einer begrenzten Auswahl von Lebensmitteln und Alltagsgegenständen einen lohnenden Absatzmarkt. Inzwischen erweisen sie sich jedoch eher als Milliardengrab, das in Krisenzeiten um weitere Finanzspritzen kämpfen muss – weshalb mit Flink nun lediglich ein wirklich deutschlandweit agierender Akteur übrig bleibt.

Im Rahmen von Umstrukturierungsmaßnahmen will der türkische Anbieter Getir, der vor kurzem noch den bekannteren Rivalen Gorillas schluckte, insgesamr 2.500 seiner weltweiten Mitarbeiter entlassen. Der Großteil ist dabei in Deutschland betroffen, wo laut „Handelsblatt“-Informationen von den bislang 23 belieferten Städten gerade einmal noch 6 übrig bleiben. Getir konzentriert sich künftig rein auf die Metropolregionen Berlin, Düsseldorf, Frankfurt/Main, München, Hamburg und Köln. Der von Rewe belieferte Rivale Flink hatte sich schon länger einen harten Sparkurs verordnet, um zum Jahresende endlich erstmals in die Gewinnzone zu rutschen.

Dabei kämpft Flink natürlich ebenfalls mit der veränderten Marktsituation, bei der vermutlich weniger Kunden die höheren Preise und Lieferkosten des Quick Commerce bezahlen wollen. Gleichzeitig steigen die Betriebs- und Personalkosten deutlich. Dies wäre durchaus noch zu verkraften, wenn die „Regale“ nicht öfter leer wären: Zumindest in Leipzig gibt es in einigen Kategorien wie „Frisch & Fertig“ derzeit gefühlt genauso viele „Bald zurück“-Label wie verfügbare Artikel – und dies bei einer im Vergleich zu herkömmlichen Geschäften ohnehin schon limitierten Auswahl. Falls sich dies nicht bald ändert, könnte hier ein ähnliches Schicksal wie bei Getir drohen.

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