Meta streicht Tausende Stellen: Metaverse-Projekt zunehmend unter Druck

Meta steht vor einer entscheidenden Phase. Während der Konzern weiter Milliarden in die Entwicklung des Metaverse investiert, trifft eine neue Entlassungswelle insbesondere die Abteilungen, die das Herzstück dieser ambitionierten Vision bilden. Rund 3.600 Mitarbeiter – etwa 5 % der gesamten Belegschaft – müssen bei dem Konzern gehen.

(Bild: Facebook)

Laut internen Dokumenten, die “Business Insider” einsehen konnte, zählt die Abteilung Reality Labs – zuständig für die Entwicklung von VR- und AR-Technologien – zu den am stärksten betroffenen Bereichen. Besonders schwer unter Beschuss steht das Team unter der Leitung von Vishal Shah, das an der virtuellen Plattform Horizon arbeitet. Hier wurden 244 Stellen gestrichen – ein deutlicher Einschnitt für ein Projekt, das ursprünglich als Herzstück der Metaverse-Strategie galt.

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Auch andere Kernbereiche der Reality Labs müssen deutliche Verluste verkraften. Unter Carmine Arabia, Vizepräsident für Geräteentwicklung, wurden 195 Arbeitsplätze gestrichen – vor allem bei Hardware-Design, technischer Entwicklung, Logistik und Projektmanagement. Diese Kürzungen treffen zentrale Funktionen, die für die Weiterentwicklung von VR-Headsets und anderer Metaverse-fokussierter Geräte essenziell sind.

Die Maßnahmen verdeutlichen, dass Meta seine Ausgaben auch bei Projekten senkt, die bislang als besonders zukunftsträchtig galten. Die Frage, wie sehr das Unternehmen noch an seine Metaverse-Vision glaubt, wird damit immer drängender.

2025: Zuckerbergs riskantestes Jahr

Seit der Vorstellung des Metaverse hat Meta Milliarden in die Entwicklung virtueller Welten gesteckt. Doch der erhoffte Durchbruch lässt auf sich warten. Plattformen wie Horizon Worlds kämpfen mit schwachen Nutzerzahlen, und der technologische Fortschritt bleibt hinter den Erwartungen zurück.

Ein internes Memo von Andrew Bosworth, Chief Technology Officer bei Meta, bezeichnet das Jahr 2025 als eine Art „Alles-oder-nichts-Jahr“. Es soll sich zeigen, ob das Metaverse tatsächlich zu einem Meilenstein der digitalen Innovation wird – oder als eines der größten Fehlinvestments in die Geschichte der Tech-Branche eingeht.

Infrastruktur und Wearables geraten ins Hintertreffen

Auch Bereiche, die für die technische Infrastruktur verantwortlich sind, bleiben nicht verschont. So fielen bei Abteilung für Rechenzentren 186 Stellen weg. Angesichts der Bedeutung leistungsfähiger Serverstrukturen für den Betrieb eines funktionierenden Metaverse könnten diese Kürzungen die Entwicklungsdynamik des Projekts erheblich bremsen. Auch der Bereich der Wearables – lange als Schlüsseltechnologie für die Verschmelzung von physischer und virtueller Realität betrachtet – bleibt nicht verschont. Unter der Führung von Alex Himel wurden 141 Arbeitsplätze gestrichen, was die Weiterentwicklung von Augmented-Reality-Geräten deutlich erschweren könnte.

Gleichzeitig Sparmaßnahmen und gezielte Investitionen

Trotz der tiefgreifenden Einschnitte setzt Meta gezielt auf Wachstum in bestimmten Zukunftsbereichen. Besonders die Entwicklung von künstlicher Intelligenz (KI) und Machine Learning bleibt ein zentraler Bestandteil der Unternehmensstrategie. Laut einem internen Memo von Peng Fan, Vizepräsident für Engineering, plant Meta die gezielte Einstellung neuer Fachkräfte in diesen Bereichen.

Mark Zuckerberg selbst betont, dass die Entlassungen Teil einer umfassenden Neuausrichtung seien: Weniger effiziente Bereiche würden abgebaut, um die verbleibenden Ressourcen gezielt in Wachstumsmärkte zu lenken. Ob diese Strategie ausreicht, um die ambitionierten Ziele im Metaverse zu erreichen, bleibt jedoch unklar.

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