Die Fachkräfte im Bereich Marketing und Kommunikation sind der normalen Bevölkerung weit voraus, wenn es um die Verwendung von KI-Chatbots für die Online-Recherche. Laut einer Umfrage des Marktforschungsunternehmens Civey im Auftrag der DMEXCO greifen schon 21,4 Prozent ähnlich stark darauf zurück wie auf klassische Suchmaschinen.
Unter Erwerbstätigen aller Branchen kombinieren dagegen lediglich 9 Prozent die Nutzung von Suchmaschinen und KI-Chatbots in gleichem Maße. Die große Mehrheit von 72 Prozent bevorzugt weiterhin traditionelle Suchmaschinen. Dies dürfte vermutlich auch damit zusammenhängen, dass zumindest der aktuellen KI-Generation öfter immer noch so grobe Schnitzer unterlaufen, dass man die Resultate lieber noch einmal via Suchmaschine überprüfen sollte. Bei Marketing und Kommunikation fällt dies oft deutlich weniger ins Gewicht.
Zu den Hauptvorteilen von KI-Chatbots zählen nach Ansicht der befragten Marketingexperten vor allem die aufbereiteten und zusammengefassten Informationen (36 Prozent), gefolgt von der Zeitersparnis (34 Prozent) und der Möglichkeit zum Dialog (17 Prozent). Personalisiertere und detailliertere Antworten stellen für 14 bzw. 11 Prozent einen entscheidenden Mehrwert gegenüber klassischen Suchmaschinen dar.
Fast 24 Prozent der Marketeers sind bereits aktiv dabei, ihre Präsenz auf Plattformen wie ChatGPT zu optimieren. Dazu gehören Maßnahmen wie die Anpassung von Stichworten (21 Prozent), eine stärkere Präsenz in sozialen Medien (17 Prozent) und die Optimierung der inhaltlichen Struktur (15 Prozent).
Julian Simons, Vizepräsident des Bundesverband Digitale Wirtschaft (BVDW) e.V., warnt jedoch, dass im Gegensatz zu klassischen Suchmaschinen die Funktionsweise von KI-Systemen weniger transparent ist. Für Unternehmen sei es schwer nachzuvollziehen, warum ihre Inhalte empfohlen oder ignoriert werden.