Marketing- und Kommunikationsbranche kämpft mit KI-Integration

Eine aktuelle Umfrage des Marktforschungsunternehmens Civey im Auftrag der DMEXCO zeigt, dass in der Marketing- und Kommunikationsbranche noch eine erhebliche Kluft zwischen theoretischer Diskussion und praktischer Anwendung von Künstlicher Intelligenz (KI) besteht. So nutzen nur etwa 37 Prozent der dort beschäftigten Fachkräfte KI-Programme wie ChatGPT in ihrem beruflichen Alltag. Besonders hoch ist der Anteil bei den 18- bis 29-Jährigen, von denen 60,3 Prozent KI-Technologien verwenden, während bei den 30- bis 39-Jährigen knapp 41 Prozent darauf zurückgreifen.

Marene Arnold (VP Marketing & Communications DACH Mastercard) widmete sich dem Thema auf der DMEXCO 2023 (Bild: DMEXCO)

Dabei haben viele Schwierigkeiten bei der Formulierung von klaren und effektiven Anweisungen, dem sogenannten Prompting. 54 Prozent der Befragten schätzen ihr diesbezügliches Wissen als schlecht oder sehr schlecht ein. Nur jeder vierte Teilnehmer fühlt sich im Prompting gut aufgestellt, und lediglich drei Prozent bewerten ihr Wissen als „sehr gut“.

Datenqualität und Datenschutz bleiben große Herausforderungen

Eine der größten Hürden für den Einsatz von KI in der Branche ist die Qualität der Datenbasis, die für 46,1 Prozent der Befragten die größte Herausforderung darstellt. Besonders die Altersgruppe der 50- bis 64-Jährigen sieht dies mit etwa 71 Prozent als Problem. Bei den Jüngeren zwischen 18 und 29 Jahren dominieren dagegen die Bedenken bezüglich der Qualität der Ergebnisse und der eigenen Prompting-Kenntnisse (jeweils knapp 70 Prozent).

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Datenschutz und Sicherheitsbedenken rangieren für die Gesamtheit der Befragten an dritter Stelle, wobei vor allem die 30- bis 39-Jährigen mit knapp 84 Prozent betroffen sind. Frauen empfinden Datenschutz als größere Herausforderung als Männer: Etwa 60 Prozent der weiblichen Befragten sehen ihn als größte Hürde, im Gegensatz zu nur 20 Prozent der männlichen Teilnehmer.

Die Umfrage zeigt, dass KI vor allem für die Texterstellung und -optimierung genutzt wird, gefolgt von Übersetzungen mit einem Anteil von 42 Prozent. Bemerkenswert ist die geschlechtsspezifische Verteilung: 58,3 Prozent der Männer suchen sprachliche Unterstützung durch KI, während dies bei den Frauen nur etwa ein Drittel (27,1 Prozent) der Fall ist. Bei der Bilderstellung nutzt jeder vierte männliche Marketer KI, während dies bei Frauen nur bei etwa einem Prozent der Fall ist.

Über die Umfrage

Zwischen dem 27. März und dem 26. April 2024 befragte Civey im Auftrag der DMEXCO insgesamt 500 Fachkräfte in Marketing und Werbung online. Die detaillierte Stichprobe für spezielle Fragen lag bei 104 Fachkräften aus der Branche.

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