Lieferketten oft noch nicht regional genug

Die Auswirkungen der Corona-Pandemie machten deutlich, wie anfällig die weltweiten Lieferketten gegenüber Störungen sind. Die Probleme wurden in Unternehmen dabei meist durch kurzfristig wirksame Maßnahmen angegangen. Langfristig fehlt es laut der Unternehmensberatung McKinsey oft aber an effektiven Lösungen.

In einer Befragung von weltweit über 70 Supply Chain Managern gaben mehr als 90 Prozent an, dass sie ihre Lieferketten während der Corona-Krise widerstandsfähiger gestaltet hätten. Die Investitionen gingen aber stärker als ursprünglich geplant in die Erhöhung der Lagerbestände. Die Regionalisierung von Zuliefern und die damit einhergehende höhere permanente Stabilität kam im Gegenzug zu kurz. Lediglich die Gesundheitsbranche bildet eine Ausnahme. Hier konzentrieren sich mittlerweile 60 Prozent hinsichtlich Beschaffung, Produktion und Vertrieb auf eine Region.

Technisch haben die Firmen deutlich aufgerüstet. So gibt es nun beispielsweise deutlich häufiger Echtzeit-Monitoring oder eine auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende Analytik. Fast kein Unternehmen hat allerdings noch genügend IT-Fachkräfte für alle Aufgaben. Der Personalmangel verschärfte sich innerhalb eines Jahres sogar weiter: Gerade einmal ein Prozent der Unternehmen fand noch ausreichend Mitarbeiter in diesem Bereich. 2020 waren es noch zehn Prozent.

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McKinsey weist noch einmal darauf hin, dass massive Störungen der Lieferkette nicht besonders selten sind und durchschnittlich alle 3,7 Jahre auftreten. Eine Strategie, bei der alles globalisiert, direkt auf Schwankungen der Verbraucherwünsche reagiert und möglichst wenig Lagerkapazität genutzt wird, kann sich dann als fatal erweisen.

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