In der deutschen Arbeitswelt spielt Kollegialität eine entscheidende Rolle für das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Laut einer aktuellen Studie der Software-Bewertungsplattform Capterra sind für 62 Prozent der deutschen Arbeitnehmer die zwischenmenschlichen Beziehungen am Arbeitsplatz der wichtigste Faktor für ihr Wohlbefinden. Interessanterweise wird dieser Aspekt in anderen Ländern deutlich weniger betont.
Trotz der hohen Wertschätzung der Kollegialität bleibt aber auch hierzulande das Gehalt ein zentraler Aspekt. Mehr als die Hälfte (53 Prozent) der deutschen Arbeitnehmer, die eigentlich nicht vorhaben, den Arbeitsplatz zu wechseln, würden dies für ein höheres Gehalt dennoch in Erwägung ziehen. Eine Bezahlung, die nicht den Erwartungen entspricht, ist dementsprechend für 46 Prozent ein Grund für Unzufriedenheit. Allerdings spielt Stress hier eine deutlich größere Rolle (57 Prozent). Gereizt reagieren viele auch, wenn ihre Arbeit nicht ausreichend gewürdigt wird (43 Prozent), wenn das Verhältnis zu den Kollegen nicht stimmt (43 Prozent) oder wenn sie mit dem Vorgesetzten nicht zurechtkommen (39 Prozent).
Mehr als die Hälfte der deutschen Arbeitnehmer (54 Prozent) hat in den letzten Jahren den Arbeitsplatz nicht gewechselt. Abgesehen von Frankreich, wo ein ähnliches Verhalten wie in Deutschland zu beobachten ist, stellt Job-Hopping in den anderen untersuchten Ländern wie Australien und Großbritannien eher die Regel als die Ausnahme dar. An der Einstellung der deutschen Arbeitnehmer dürfte sich auch in Zukunft wenig ändern, da 63 Prozent mit ihrem derzeitigen Job zufrieden sind und 56 Prozent bei ihrem Unternehmen bleiben wollen.
Die Studie ist vor allem für KMU aussagekräftig, da sich Capterra bei der Online-Befragung von 6.091 Arbeitnehmern aus Deutschland, Australien, Großbritannien, Kanada, Frankreich und Mexiko auf Voll- und Teilzeitbeschäftigte in Unternehmen mit zwei bis 250 Mitarbeitern beschränkt hat.