Digitale Werbung: Produktinteresse, Preis und Marke locken

Die deutschen Internetnutzer sind zwar genauso häufig bei Amazon wie bei YouTube zu finden (Nutzungsrate je 77 Prozent) – interessante Produkte und Services entdecken sie aber am ehesten bei Googles Videostreamingplattform. Dabei profitiert YouTube stark davon, dass mehr als die Hälfte (57 Prozent) dort häufig Werbeinhalte wahrnehmen.

Damit belegt das Angebot in einer aktuellen Statista-Studie zum Thema digitale Werbung in dieser Hinsicht deutlich den ersten Platz. Auf den Plätzen folgen Suchmaschinen (35 Prozent), Social Media (29 Prozent) und Amazon (28 Prozent). Allerdings zeigen sich auch 52 Prozent von den Einblendungen und Spots bei YouTube genervt. Dies sind mehr als doppelt so viele wie bei den Suchmaschinen (25 Prozent), die in dieser Hinsicht ebenfalls Platz 2 besetzen. Je 19 Prozent fühlen sich von Werbung in Social Media-Kanälen und/oder bei Amazon gestört.

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Innerhalb des vergangenen Jahres sind 32 Prozent der Internetnutzer bei YouTube auf interessante Produkte und Services gestoßen, die ihnen in Form von Werbung oder gesponsorten Inhalten vorgestellt wurden. Ein Viertel wurde bei Amazon auf diese aufmerksam, 23 Prozent in Suchmaschinen. Social Media spielte bei gerade einmal 17 Prozent eine Rolle, wobei hier Facebook (32 Prozent) und Instagram (29 Prozent) deutlich vor TikTok (15 Prozent), Pinterest (8 Prozent) und SnapChat (7 Prozent) dominierten.

Suchmaschinen und Freunde gefragt

Wenn sie aktiv nach neuen und für sie relevanten Produkten Ausschau halten, vertrauen deutsche Internetnutzer primär ihren Freunden und Bekannten oder den Suchmaschinen (je 50 Prozent). Onlineshops sowie Werbung sind für je 39 Prozent eine Inspirationsquelle. Viele informieren sich auch weiterhin im Laden (30 Prozent), sind bei Social Media unterwegs (29 Prozent) oder nutzen Videos (28 Prozent). Falls bereits eine Kaufabsicht für bestimmte Produkte besteht, werden zusätzliche Informationen durch Suchmaschinen (59 Prozent), Onlineshops (39 Prozent), Freunden/Bekannten (29 Prozent), im Laden (26 Prozent), Preisvergleiche (24 Prozent) und Kundenbewertungen (22 Prozent) gewonnen.

Wenn sie auf eine Werbung geklickt haben, erfolgte dies bei der Hälfte der Befragten aus Interesse an dem angebotenen Produkt. Auch ein attraktiver Preis (31 Prozent) oder eine Marke (30 Prozent) konnten verführen. Wie ansprechend die Werbung selbst war, spielte lediglich für 24 Prozent eine Rolle. Jede/r Zehnte ließ sich von bekannten Persönlichkeiten mitreißen. Ein Viertel der Befragten klickte in den vergangenen zwölf Monaten grundsätzlich nie auf digitale Werbung. Komplett ausgeblendet wurden die kommerziellen Botschaften, wenn sie nicht relevant waren (43 Prozent), zu oft auftauchten (38 Prozent) oder Nutzer generell nerven (35 Prozent).

Amazon als sicherer Daten-“Hafen”

Ihre persönlichen Daten sind den deutschen Internetnutzern weiter recht heilig. 44 Prozent wollen im Internet so wenig wie möglich von sich preisgeben. 40 Prozent zeigen sich irritiert, wenn sie Werbung für ein bereits erworbenes Produkt erhalten. Für Freemium-Inhalte erlaubt rund jeder Fünfte gerne einen Einblick in die Privatsphäre , für besser zugeschnittenen Content sind 17 Prozent dazu bereit. Immerhin 14 Prozent stellen ihre Daten mit Freuden Werbetreibenden zur Verfügung, um interessantere Angebote zu erhalten.

Bezüglich Datensicherheit vertrauen die Deutschen vor allem Amazon (42 Prozent). Trotz diverser Anstrengungen in diesem Bereich kann sich Apple (26 Prozent) nicht an Google (30 Prozent) vorbeischieben und liegt fast gleichauf mit Samsung (25 Prozent). Noch hinter Microsoft (22 Prozent) platzieren sich Facebook und die Google-Plattform YouTube, bei denen je jede/r Fünfte die eigenen Daten in sicheren Händen glaubt. Ein Drittel traut keinem der genannten Unternehmen.

Über die Studie

Für den “Digital Advertising 2021 Report” hat Statista im Juli und August 2021 über 5.000 deutsche Konsument:innen im Alter von 16 bis 64 Jahren online befragt. Die komplette Studie in englischer Sprache kann hier heruntergeladen werden.

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