Wie Home Depot das Einkaufserlebnis neu erfindet

Unter dem Titel „One Home Depot“ verfolgt die US-amerikanische Baumarktkette Home Depot eine Strategie für ein neues Einkaufserlebnis. Ziel ist, innerhalb der nächsten fünf Jahre eine „One Store“-Experience zu schaffen.

Darunter versteht Home Depot eine Alles-in-einem-Präsenz, die ein nahtloses interaktives Online- und Offline-Erlebnis bietet. Für eine Baumarktkette, bei der Waren auch mal mit dem Gabelstapler transportiert werden müssen, ist das eine besondere Herausforderung. Die aktuelle Entwicklung zeigt, dass zumindest in der Frühphase des Projekts „One Home Depot“ vieles richtig läuft: So hat das Unternehmen kürzlich seine Wachstumsprognose für das Geschäftsjahr 2018 von 7 auf 7,2 Prozent erhöht.

Der Umsatz in der Zeit bis Ende Oktober stieg um 5,1 Prozent auf 26,3 Milliarden US-Dollar (ca. 23,14 Milliarden Euro). Der Online-Umsatz erhöhte sich um 28 Prozent und Käufe über 1.000 US-Dollar – von denen viele von Business-Kunden getätigt werden – nahmen um 9,1 Prozent zu, was fast 20 Prozent des US-Umsatzes entspricht.

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Verbesserungen der Lieferkette

Zu den geplanten Maßnahmen von „One Home Depot“ zählen unter anderem eine verbesserte Suche und Navigation, auf der Webseite ebenso wie im Lager. Durch eine optimierte Kommunikation mit dem Lieferteam sollen die Ankunftszeiten von Paketen auf ein Zeitfenster von zwei bis vier Stunden verengt werden. Während dies Privatkunden sicher zusagt, will Home Depot damit vor allem Handwerkern entgegenkommen, für die Zeit ein wichtiger Faktor bei der Bearbeitung von Aufträgen ist. Sie sind für Home Depot sehr wichtig, da sie mehr Geld ausgeben als Privatkunden.

Weitere Verbesserungen in der Lieferkette sorgen zudem dafür, dass mittlerweile fast 95 Prozent der US-amerikanischen Bevölkerung mit einer Lieferzeit von maximal zwei Tagen erreicht werden. Das selbstgesteckte Ziel der Baumarktkette ist ambitionierter: Neun von zehn Amerikanern sollen ihre Lieferung am Tag der Bestellung oder spätestens einen Tag danach erhalten.

Maßnahmen in den Filialen

Auch in den Filialen arbeitet Home Depot an Verbesserungen. Ein Update der Beschilderung soll es den Kunden erleichtern, die gewünschten Waren zu finden. Ferner werden Schließfächer für die Abholung online bestellter Waren (Click-and-Collect) installiert.

Den größten Schritt hat Home Depot jedoch bei der Produktverfügbarkeit gemacht. Durch eine neue Anwendung erkennen die Mitarbeiter nun, ob sich ein gesuchtes Produkt im Overhead-Speicher befindet – bisher mussten sie manuell suchen. So hat der Händler die Anzahl der Out-of-Stock-Situationen bei den meistverkauften Artikeln pro Filiale um 24 Prozent reduziert.

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