Wenn es um Nachhaltigkeit geht, können stationäre Geschäfte vergleichsweise einfach punkten, da die meisten Verbraucher sie für besser als den E-Commerce halten. Dennoch müssen auch sie sich um dieses Thema kümmern, da in Deutschland einer der weltweit höchsten Erwartungsdrucks herrscht.
Fast die Hälfte aller deutschen Verbraucher geht davon aus, dass ein Einkauf im örtlichen Laden grundsätzlich nachhaltiger ist als Onlineshopping. Vom Gegenteil sind gerade einmal 14 Prozent überzeugt. Allerdings sieht fast ein Drittel (29 Prozent) keinen wirklichen Unterschied zwischen den beiden Optionen. Im Rahmen einer von Manhattan Associates in Auftrag gegebenen repräsentativ YouGov-Umfrage wünschten sich zudem drei Viertel der Verbraucher, dass Unternehmen und Marken verantwortlicher mit der eigenen Nachhaltigkeit umgehen.
Reparatur statt Ersatz
Unter anderem würden deshalb 41 Prozent gern die Möglichkeit erhalten, ihre Produkte zu reparieren, statt sie einfach zu ersetzen. Ebenso gefragt sind nachhaltige Verpackungsmaterialien (20 Prozent), ein nachhaltiger Produktlebenszyklus (18 Prozent) und klimafreundliche Versandoptionen (8 Prozent). Gerade einmal 14 Prozent sagten, dass ihnen nichts davon wichtig wäre, oder machten einfach keine Angabe. Reparaturoptionen waren vor allem in der Gruppe der über 55-Jährigen gefragt (51 Prozent), doch auch ein Drittel der 18- bis 34-Jährigen wusste sie zu schätzen.
Hoher Erwartungsdruck
Auch eine Roland Berger-Studie zeigt erneut, dass Nachhaltigkeit schon heute ein Faktor ist, der die Kaufentscheidung vieler Verbraucher beeinflusst. Vor allem die Lebensmittel- und Modebranche stehen unter immensem Druck, da sie mit den höchsten Erwartungen kämpfen. Innerhalb Europas fordern die Niederländer am stärksten nachhaltiges Handeln, direkt danach folgen aber bereits die Deutschen. Dies liegt unter anderem daran, dass Haushaltsprodukte, Körperpflege sowie Luxusprodukte hierzulande bereits einem mittleren Erwartungsdruck ausgesetzt sind.
