Kosten bremsen KI aus

Der Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) stößt in der Bevölkerung auf immer mehr Akzeptanz, ist dem Handel aber meist noch zu teuer. Dies geht aus zwei Studien hervor, die sich aktuell dem Thema widmen.

Fast jeder Deutscher hat laut einer Untersuchung des TÜV-Verbands mittlerweile schon einmal von KI gehört. Was hinter dem Begriff steckt, kann rund jeder Zweite gut oder sogar sehr gut erläutern. Im Jahr 2019 war dies erst etwas mehr als jedem Dritten möglich. Weitere 42 Prozent können die Technologie inzwischen zumindest grob einordnen. Mit der Kenntnis schwindet auch die Angst: 51 Prozent (+5 Prozentpunkte) halten KI nun für etwas Positives. 35 Prozent (+14 Prozentpunkte) sind mittlerweile neutral eingestellt. Der Anteil der Schwarzseher halbierte sich auf 14 Prozent. Dies liegt vor allem an einer deutlich gestiegenen Akzeptanz in der weiblichen Bevölkerung.

Gegen Alltagssorgen

Vier von fünf Befragten erhoffen sich durch KI Erleichterungen in ihrem Alltag. Dabei setzen 53 Prozent auf Zeitersparnisse. 48 Prozent gehen von einer gesteigerten Energieeffizienz aus, 43 Prozent sehen Potential bei der Übernahme von Routinetätigkeiten. Die größten Sorgen bereiten die mögliche Massenüberwachung (62 Prozent), der Missbrauch persönlicher Daten, die vielfältigen Manipulationsoptionen (beide je 61 Prozent), Fehler bei sicherheitskritischen Anwendungen (60 Prozent), Arbeitsplatzverluste (57 Prozent) und die Diskriminierung von Menschen bei automatisierten Vergabeprozessen (41 Prozent). Die notwendige Sicherheit sollen unabhängige Prüfungen vor Marktstart (81 Prozent) bzw. im laufenden Betrieb (79 Prozent) garantieren.

Anzeige

Zu teuer und unklarer Einsatzzweck

Für die Mehrzahl der Handelsunternehmen (über 70 Prozent) sind Investitionen in KI bislang nicht besonders relevant. Von den für eine Studie von HDE und Safaric Consulting befragten Firmen verwiesen immerhin 37 Prozent auf einen mittleren Stellenwert von KI-Projekten. Unternehmensübergreifend kommt die Technologie lediglich bei jedem 25. Händler zum Einsatz, 10,6 Prozent verwenden sie in individuellen Bereichen. Im Fokus stehen dabei meist einfache Anwendungsfälle wie Diebstahlschutz via Kamera, die Klassifizierung von Produktgruppen oder die automatisierte Sortimentsüberarbeitung.

Händler sind vor allem aus Kostengründen noch nicht für KI bereit. Über die Hälfte der Befragten wartet darauf, dass die Einführung und der Betrieb der Technologie günstiger werden. Ebenso häufig fehlen allerdings konkrete Anwendungsideen. Oft mangelt es auch an der fachlichen und technischen Kompetenz.

STARTSEITE