Indische Händler möchten Umsatz mit Vermietern teilen

Schon vor den Ausgangssperre mussten viele indische Einkaufszentren aufgrund der Covid-19-Situation schließen, was natürlich zu heftigen Umsatzeinbußen bei den ansässigen Geschäften führt. Über 175 größere Händler, darunter auch einige bekannte Marktführer, wollen deshalb nun gemeinsam an die Vermieter appellieren, für die nächsten neun Monate auf ein Revenue-Sharing-Modell umzustellen.

Bei einer pauschalen Aufteilung würden eigenständige Marken dann zwischen 10 und 12 Prozent ihrer Einnahmen abgeben, wie eine mit den Plänen vertraute Person gegenüber der „Economic Times“ enthüllte. Lebensmittel- sowie größere Modegeschäfte lägen bei 7 bis 8 Prozent und Supermärkte bei 3 bis 4 Prozent. Unter den Initiatoren befinden sich mit der Future Group und Aditya Birla Fashion einige der größten Handelskonzerne Indiens. Der Jeansanbieter Levi’s und die Pizzakette Domino’s Pizza beteiligen sich ebenfalls. Bei dem Appell handele es sich nur den ersten einer Reihe von Schritten in der Kommunikation mit den Eigentümer der von den Filialen genutzten Immobilien, erklärt mit Rakesh Biyani einer der Geschäftsführer der Future Group.

Auf der Gegenseite möchte man allerdings noch abwarten, bis die Lage wieder etwas klarer wird, bevor man einen solchen oder ähnliche Vorschläge diskutiert. Man wisse bislang unter anderem noch nicht, wieviel Unterstützung von Regierungsseite kommt und welche Versicherungsleistungen gezahlt würden. Die nun zusammengeschlossenen Händler möchten auch von der staatlichen Organen Indiens Hilfe erbitten. Die Zentralregierung soll ein einjähriges Moratorium für Kredite gewähren, die Bundesstaaten für ermäßigte Stromtarife und den Erlass der Grundsteuer sorgen.

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Zumindest die größeren deutschen Händler scheinen in den Gesprächen mit den Vermietern schon etwas weiter zu sein als ihre indischen Kollegen. Nach einer Umfrage des EHI unter 51 Unternehmen mit insgesamt etwa 20.000 Filialen wurden sich bislang nur acht Prozent mit ihren Vermietern betreffs Stundung bzw. Erlass von Mietzahlungen nicht einig, obwohl sie solche Maßnahmen eigener Ansicht nach benötigen würden.

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