Das Kundenbindungsprogramm Payback verliert nach Rewe und Penny einen weiteren großen Bestandskunden. Europas größte Tierbedarfskette Fressnapf geht ab Frühjahr 2025 komplett eigene Wege. Das Unternehmen setzt dann voraussichtlich ausschließlich auf sein Bonusprogramm Fressnapf Friends, dessen Nutzer schon heute fünf Prozent weniger für ihre Einkäufe zahlen müssen.
Laut “Lebensmittel Zeitung” geht Fressnapf diesen Schritt vor allem aus zwei Gründen: Zum einen habe man sich als vergleichsweise spät eingestiegener Payback-Partner nicht gegen etabliertere Unternehmen durchsetzen können, zum anderen sei Payback nur in vier der insgesamt 13 von Fressnapf bedienten europäischen Märkte aktiv. Aus Kundensicht muss man aber auch sagen, dass die Payback-Integration bei Fressnapf nie das Niveau erreicht hat, das man z.B. etwa bei Aral oder dm erlebt. So ist es dort bis heute beispielsweise nicht möglich, bequem und schnell mit Payback Pay zu bezahlen.
Anders als bei Rewe & Penny, wo mit der Edeka-Gruppe bereits ein adäquater Ersatz in den Startlöchern steht, dürfte die von Fressnapf hinterlassene Lücke für Payback weniger leicht zu schließen sein – zumal der aktuell drittgrößte Wettbewerber ZooRoyal seit 2014 eine Rewe-Tochter ist. Und der ärgste Fressnapf-Rivale Zooplus kooperiert derzeit bereits mit der DeutschlandCard. Wie Payback gegenüber “Berlin Live” mitteilte, will man sich davon aber nicht abschrecken lassen und das eigene Angebot in diesem Bereich weiter ausbauen. In diesem Zuge soll auch die bereits in Österreich eingeführte “Tierwelt” nach Deutschland kommen.
Trotz des Absprungs wichtiger Unternehmen hat sich Payback insgesamt bereits zahlreiche weitere Wachstumschancen gesichert, indem die Anzahl der Partner im vergangenen Jahr deutlich stieg und eine groß angelegte Kooperation mit den Sparkassen startet. Ab 2025 werden die Sparkassen Payback in ihre Girocards integrieren und ihr eigenes Loyalty-System mit mehr als 9.000 angeschlossenen Firmen öffnen.