Weihnachtsshopping: Geschäfte profitieren von Diebstahlsangst

In Deutschland zeigt sich in diesem Jahr ein ausgeglichenes Bild beim Weihnachtsshopping: Jeweils 70 Prozent planen, ihre Geschenke im Geschäft und/oder online zu kaufen – ein merklicher Anstieg gegenüber dem Vorjahr, aber ein leichter Rückgang gegenüber 2021. 17 Prozent wollen Curbside Pick-Up nutzen, während Click & Collect nur für jeden Zehnten eine Rolle spielt. Dies geht aus einer aktuellen Studie von Sensormatic hervor, die weitere interessante Erkenntnisse bereit hält.

Das Stöbern im Geschäft bleibt der Hauptgrund für den Einkauf vor Ort, 53 Prozent der Befragten heben diesen Aspekt hervor. Auch die Möglichkeit, Produkte direkt anschauen und anfassen zu können, spielt eine wichtige Rolle (44 Prozent). Auch die Angst vor verspäteter Lieferung und Diebstahl an der Haustür beeinflusst das Verhalten: 15 Prozent der Befragten und vor allem 23 Prozent der Millennials bevorzugen das Geschäft, weil sie sich Sorgen um die pünktliche Lieferung machen. Die Gefahr, dass Pakete gestohlen werden, veranlasst 14 Prozent der Gesamtbevölkerung und 20 Prozent der Generation Z dazu, offline einzukaufen.

Der Preis bleibt der wichtigste Aspekt beim Kauf von Weihnachtsgeschenken im Geschäft (73 Prozent), wobei die deutschen Verbraucher im europäischen Vergleich sogar das Schlusslicht bilden. In Großbritannien (82,5 Prozent), Spanien (80,3 Prozent), Frankreich (78,6 Prozent) und Italien (75,7 Prozent) sind die Verbraucher noch preissensibler. Ein durchschnittlicher deutscher Haushalt hat in diesem Jahr 423,30 Euro für Weihnachtsgeschenke zur Verfügung, wobei die hohe Ausgabefreudigkeit der oberen vier Prozent (mehr als 1.050 Euro Ausgaben) und 17 Prozent (zwischen 450 und 599 Euro) das Verhältnis vermutlich verschieben wird. Die Mehrheit (39 Prozent) möchte weniger als 299 Euro investieren.

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Insgesamt wollen 57 Prozent weniger für Weihnachtsgeschenke aufwenden als im Vorjahr. Die Saison verschiebt sich stärker in den Dezember, weil 13 Prozent (2022: 8 Prozent) erst dann mit dem Geschenkekauf loslegen möchten. Der Zuwachs geht vor allem zu Lasten des Novembers, in dem nur noch 35 Prozent und damit 8 Prozentpunkte weniger als 2022 mit den Weihnachtseinkäufen beginnen wollen.

Bei der Auswahl der Artikel spielt die Produktqualität (47 Prozent) eine immer größere Rolle, während Aktionen im Geschäft (38 Prozent) leicht an Attraktivität verloren haben. Das gilt auch für den legendären Black Friday, den nur noch zwölf Prozent für Weihnachtsgeschenke nutzen wollen. Lediglich 32 Prozent – und damit ganze 13 Prozentpunkte weniger – wollen an diesem Tag ein Geschäft aufsuchen. Der Grund ist schnell gefunden: 52 Prozent glauben, ähnliche Angebote auch online oder zu anderen Zeiten im Jahr zu finden. Im Internet ist zudem der Amazon Prime Early Access Sale mittlerweile deutlich motivierender als der Black Friday. Fast die Hälfte der Gen Z und Millennials will daran teilnehmen.

Die komplette Studie mit Ergebnissen zu allen drei untersuchten Ländern lässt sich hier herunterladen.

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