Deutsche Roboter-Lösung für die letzte Meile

Bislang kennt man solche Bilder eher aus anderen Ländern: Ein kleines autonomes Fahrzeug liefert auf der letzten Meile bis zum Kunden und sorgt so für eine effektivere Logistik. Das Forschungsprojekt efeuCampus Bruchsal bringt das Konzept nun nach Deutschland. Dazu wurde ein bereits im Einsatz befindlicher Indoor-Roboter umfangreich modifiziert.

(Bild: efeuCampus Bruchsal)

Der efeuCampus Bruchsal kooperiert für das System mit SEW-Eurodrive, einem Hersteller von fahrerlosen Transportsystemen, sowie weiteren namhaften Projektpartnern aus Wirtschaft und Forschung. SEW-Eurodrive liefert mit seinen autonomen Fahrzeugrobotern die passende Basis. Die Maschinen waren allerdings bislang lediglich für Fabrikhallen und ähnliche Umgebungen konzipiert. Dort assistieren sie Menschen schon länger bei ihrer Arbeit.

Outdoor-Hindernislauf

Die auf Schrittgeschwindigkeit limitierten Fahrzeuge mussten deshalb erst einmal für den Außeneinsatz fit gemacht werden. Die zuständigen Ingenieure passten zahlreiche Parameter an, damit die Roboter Hindernisse wie Bürgersteige überwinden, unerwarteten Hürden ausweichen, sich in der “freien Wildbahn” zurechtfinden und alle Umgebungsobjekte erkennen können. Dabei hilft eine Kombination aus Kamera und Laserscanner, die die Schwächen der jeweils anderen Technologie ausgleicht. Vier einzeln angetriebene Räder inklusive spezieller Achsentechnologie erleichtern die Fortbewegung selbst in schwierigem Gelände, 5G sorgt für eine reibungslose Kommunikation. Die Maschinen laden sich zudem automatisch kontaktlos per Induktion auf.

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Paketzustellung & Retouren-Mitnahme

Den Einsatzbereich sieht efeuCampus Bruchsal in der Paketzustellung und Abfallbeseitigung. Bestellungen werden bei dem Konzept an Mikrodepots geliefert, von denen aus die autonomen Roboter zu den Kunden fahren. Empfänger können das Paket dabei je nach Wunsch selbst entgegen nehmen oder an eine Ablagestation zustellen lassen. Auf der Rückreise nehmen die Roboter dann gleich Retouren mit oder entsorgen Abfälle, damit es zu möglichst wenig Leerfahrten kommt.

Nach der Erschließung des Landwegs möchte das Forschungsprojekt künftig auch in die Luft. Durch die Verwendung der Volodrone von Volocopter wird zusätzlich die fliegende Paketzustellung avisiert.

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