Sparsamkeit bei Weihnachtsgeschenken

Inflation, Energiekrise und Lieferkettenprobleme führen in diesem Jahr voraussichtlich dazu, dass der Handel zu Weihnachten einen deutlichen Umsatzrückgang verkraften muss. Laut einer Prognose von BearingPoint und IIHD ist ein kanalübergreifendes Minus von nominal 2,1 Prozent in den geschenkerelevanten Kategorien zu erwarten – wobei vor allem stationäre Geschäfte leiden.

In einer aktuellen Befragung gaben 59 Prozent (+33 Prozentpunkte) der Konsumenten an, dass sie dieses Jahr weniger in Weihnachtsgeschenke investieren wollen. Das durchschnittliche Budget sinkt um 40 Prozent auf nur noch 300 Euro und damit auf das Niveau von 2016. 60 Prozent des Geldes werden nun im Onlinehandel ausgegeben, was einem Zuwachs von 13 Prozentpunkten gegenüber dem Vorjahr entspricht.

Die Folgen sind durchaus drastisch: Für den stationären Einzelhandel gehen BearingPoint und das IIHD Institut von einem Umsatzrückgang in Höhe von nominal 4,7 Prozent aus. Der Onlinehandel darf dagegen mit einem nominalen Umsatzplus von 4,8 Prozent rechnen. Insgesamt sollen in den geschenkerelevanten Kategorien 84,2 Milliarden Euro erwirtschaftet werden.

Anzeige

Die meisten Verbraucher kaufen immer früher und suchen bewusst nach Rabatten bzw. Sonderangeboten (87 Prozent). Besonderen Stellenwert haben dabei mittlerweile die Black Friday-Tage. Dadurch sind am ersten Adventssamstag bereits knapp 65 Prozent des Weihnachtsgeschenke-Budgets aufgebraucht. In den vier Wochen vor dem Fest stehen ihnen deshalb gerade einmal noch 30,1 Milliarden Euro zur Verfügung – und damit 3,5 Milliarden Euro weniger als im Vorjahr. Zudem gibt es nur noch wenig Loyalität zu bestimmten Händlern: Zwei Drittel der Befragten wählen üblicherweise erst ein Produkt und schauen dann nach dem Unternehmen mit den besten Konditionen.

Auch diese Umfrage bestätigt einen angesichts der angespannten Lage überraschenden Trend. Für 57 Prozent (+33 Prozentpunkte) ist Nachhaltigkeit mittlerweile ein wichtiges Kriterium. Ebenso wird verstärkt (47 Prozent) nach Ökologie und einer Reduktion des Ressourcenverzehrs gefragt.

STARTSEITE