Schlechte Zahlen und Aussichten für den E-Commerce

Die angespannte Wirtschaftslage in Deutschland lässt die Umsätze im Online-Handel einbrechen. Allein im zweiten Quartal 2023 sanken sie im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 12,2 Prozent auf 19,17 Milliarden Euro. Eine Trendwende ist für den E-Commerce noch nicht in Sicht.

Laut dem Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh) waren alle Online-Branchen betroffen, wobei vor allem die Cluster Entertainment (-14,7 Prozent), Einrichtung (-14,3 Prozent) und Bekleidung (-14,1 Prozent) negativ auffielen. Besonders wenig nachgefragt wurden Schmuck und Uhren (-17,4 Prozent), Computerzubehör und -spiele (-16,9 Prozent) sowie Haushaltswaren und -geräte (-16,1 Prozent). Der Gesamtumsatz des ersten Halbjahres liegt aber immer noch um 14,7 Prozent über dem Niveau vor der Corona-Pandemie. In einer aktuellen Mitgliederbefragung konnte der bevh die schlechte Marktentwicklung nochmals verifizieren. Zwei Drittel der Unternehmen gaben an, ihre Umsatzerwartungen im zweiten Quartal nicht erreicht zu haben.

Auch für das Gesamtjahr erwartet der Verband keine Besserung. Statt des ursprünglich erhofften Wachstums von 4,8 Prozent wird nun mit einem Umsatzrückgang von mehr als fünf Prozent gerechnet. “Solange die Menschen mit sinkenden Reallöhnen und steigenden finanziellen Sonderbelastungen rechnen müssen, werden sie sich jede Anschaffung genau überlegen”, erklärt der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des bevh, Martin Groß-Albenhausen, und ergänzt: „Die Unternehmen stemmen sich mit aller Kraft gegen die Krise. Sie müssen aber erkennen, dass sich die Verbraucherinnen und Verbraucher auch mit starken Angeboten kaum noch zum Kauf bewegen lassen.“

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