Noch wenig Kenntnis über das Metaverse

Wenn es um die Zukunft des Social Commerce geht, kommt man kaum am Metaverse vorbei. Schließlich könnte hier ein Verkaufskanal entstehen, bei dem durch die gefühlte Präsenz der Nutzer die soziale Komponente deutlich ausgebaut wird. Bis dahin ist es aber noch ein weiter Weg, wie eine neue Studie von YouGov zeigt, die die GFM Nachrichten zusammen mit der E-Commerce Berlin Expo auswerteten.

Demnach ist der Begriff Metaverse gerade einmal jeder/m dritten deutschen Befragten geläufig, während in den USA und Großbritannien bereits weit mehr als die Hälfte damit etwas anfangen kann. Am stärksten mit der Thematik vertraut sind hierzulande die 25- bis 34-Jährigen (53 Prozent), gefolgt von den 35- bis 44-Jährigen (45 Prozent) und den 18- bis 24-Jährigen (44 Prozent). Selbst Kenner des Begriffs scheitern allerdings daran, ihn anderen überzeugend zu erklären – hierzulande hält sich gerade einmal ein Drittel von ihnen fähig.

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Das neue Kulturparadies?

Dies verwundert kaum, da sich die Verbraucher selbst unsicher sind, in welche Richtung das Metaverse tendieren wird. 16 Prozent glauben an eine virtuelle Realitätserfahrung und 11 Prozent an etwas ähnliches wie ein Videospiel. Ebenso wird über eine virtuelle Live-Veranstaltung, einen virtuellen Besprechungsraum oder eine Social Media-Plattform spekuliert.

Hier fehlt teilweise auch die Erfahrung. Insgesamt jede/r Fünfte glaubt zwar, dass das Metaverse für sie bzw. ihn interessant sein könnte, selbst aufgesucht haben es aber erst magere fünf Prozent. Bei den möglichen Anwendungsszenarien spielt Kultur eine wichtige Rolle. So gehen zahlreiche Befragte davon aus, dass man künftig im Metaverse Konzerte und Filme ansehen (29 bzw. 28 Prozent), Museen/Kunstgalerien und Festivals besuchen (25 bzw. 24 Prozent) und Musik entdecken (23 Prozent) kann. Erst auf Rang 6 folgt die Option, dort ein Date zu haben (22 Prozent).

Immense Betrugsangst

Bevor auch Shopping hier auftaucht, müssen erst einmal Bedenken ausgeräumt werden. So haben bislang gerade einmal vier Prozent keine Probleme, für Waren und Dienstleistungen im Metaverse zu bezahlen. Der Rest fürchtet sich vor einem hohen Betrugsrisiko (39 Prozent), Hackern (37 Prozent), Identitätsdiebstahl (30 Prozent), Geldverlust (27 Prozent), fehlendem Zugriff ohne Internetverbindung (25 Prozent), mangelnden persönlichen Ansprechpartnern bei Problemen (23 Prozent) und/oder hält die Regulierungen für unzureichend (20 Prozent).

Die größte Haupteinschränkung bei der Nutzung des Metaverse sehen deutsche Verbraucher interessanterweise darin, dass sie kein eigenes Kryptowallet besitzen (26 Prozent). Erst danach kommen die eher technischen Herausforderungen wie fehlende Geräte für den Zugriff (22 Prozent), ein zu wenig leistungsstarker PC (15 Prozent) oder eine zu langsame Breitbandgeschwindigkeit (13 Prozent). Die berühmt-berüchtigte Motion Sickness bei dem Einsatz von virtueller Realität hält elf Prozent von einem Besuch des Metaverse ab – ihnen wird nach eigenen Angaben dabei schlecht.

Es besteht also noch jede Menge Diskussionsbedarf, wie auch die E-Commerce Berlin Expo (23. Februar 2023) zeigt. Gleich in drei Panels steht das Metaverse hier im Fokus, wobei neben Metaverse-Vorreiter Meta auch zahlreiche Kreative und Experten ihre ganz eigenen Perspektiven aufzeigen.

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