Wird Weihnachten zum Verlustgeschäft?

Das Weihnachtsgeschäft gilt traditionell als die wichtigste Phase für die meisten Händler – doch die diesjährigen Prognosen könnten für Ernüchterung sorgen. Studien zeigen, dass 37 Prozent der deutschen Verbraucher aufgrund der Inflation weniger für Weihnachten ausgeben wollen. Besonders betroffen sind hierbei Geschenke (66 Prozent), Festessen (41 Prozent) und sogar Reisepläne (31 Prozent).

Trotz dieser Sparmaßnahmen bleibt Weihnachten fest im Blick der Konsumenten, und dies sogar recht zeitig. Laut einer repräsentativen Umfrage von Appinio beginnen viele Deutsche früh mit dem Kauf ihrer Geschenke. Bereits im Oktober startet jeder Fünfte mit dem Einkauf, besonders Frauen planen frühzeitig. Dies folgt dem internationalen Trend, der auf ein wachsendes Bedürfnis nach Vorplanung und Preisbewusstsein hinweist.

Gleichzeitig rücken Rabattaktionen wie der Black Friday noch stärker in den Fokus: Mehr als die Hälfte der Konsumenten plant, ihre Weihnachtsgeschenke an solchen Aktionstagen zu kaufen. Besonders gefragt sind dann Elektroartikel wie Handys und Fernseher (57 Prozent), Kleidung und Schuhe (56 Prozent) sowie Kosmetikprodukte (44 Prozent).

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Veränderte Geschenketrends und regionale Unterschiede

Der „Weihnachtsshopping Report 2024“ von eBay zeigt auf, dass traditionelle Geschenke wie Bücher, Spielwaren und Kleidung insgesamt zwar weiterhin hoch im Kurs stehen, aber auch Gutscheine und gemeinsame Erlebnisse an Beliebtheit gewinnen. Besonders in Thüringen planen viele Verbraucher, Gutscheine zu verschenken, während Bücher in Berlin die beliebteste Geschenkekategorie darstellen. Diese regionalen Unterschiede bieten Händlern die Möglichkeit, ihre Angebote lokal spezifischer anzupassen.

Auch die Verlagerung ins Internet setzt sich fort: 61 Prozent der Befragten kaufen ihre Geschenke dieses Jahr online, wobei viele ihre Suche auf Online-Marktplätzen wie eBay (50 Prozent) beginnen. Die Bedeutung von Suchmaschinen (36 Prozent) und Online-Shops einzelner Hersteller (31 Prozent) nimmt ebenfalls weiter zu.

Trotz der wirtschaftlichen Unsicherheiten und der Preissteigerungen zeigt das Weihnachtsgeschäft 2024 ein deutliches Bild: Die Deutschen bleiben konsumfreudig, achten jedoch stärker auf Preise und greifen zunehmend auf den Online-Handel und Rabatte zurück. Händler, die sich strategisch auf diese Trends einstellen können, ohne in die Verlustzone abzurutschen, haben die besten Chancen, das Jahr erfolgreich abzuschließen.

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