Onlineverkauf im Modehandel nicht die Norm

Für viele stationäre Händler war der Onlinevertrieb in der Corona-Pandemie ein Rettungsanker, da zumindest einige der weggefallenen Umsätze über das Internet ausgeglichen werden konnte. Mode-, Schuh- und Lederwarenhändler zeigen sich von dieser Möglichkeit allerdings derzeit kaum begeistert.

Laut einer Befragung des Verbands BTE will beispielsweise mehr als jeder zweite von ihnen keinen eigenen Webshop eröffnen. Immerhin 15 Prozent haben im vergangenen Jahr ein entsprechendes Angebot gestartet, sieben Prozent sind noch in der Planungsphase. Jeder vierte besaß schon zuvor einen Onlineshop. Rein vom betriebswirtschaftlichen Aspekt betrachtet, sieht das Bild noch düsterer aus: Insgesamt 61 Prozent sagen, dass sich ein Onlineshop für sie nicht rechnet. Einen positiven Effekt auf die Einnahmen sehen magere 25 Prozent.

Social Media nutzen rund ein Drittel schon länger als Absatzkanal, weitere 17 Prozent sind seit 2021 dabei. Der Verkauf über Online-Plattformen wird von 40 Prozent der Händler praktiziert. Als betriebswirtschaftlich unsinnig sehen dies 39 Prozent (Social Media) bzw. 52 Prozent (Plattformen). Direkt lohnen tut es sich für 19 bzw. 11 Prozent. Für die meisten trägt online auch nur wenig zum Umsatz bei. Die Hälfte der befragten Händler, die entsprechenden Aktivitäten nachging, verzeichnete lediglich einen Anteil von unter fünf Prozent an den Gesamteinnahmen. 23 Prozent erzielten zwischen fünf und zehn Prozent, 13 Prozent zwischen zehn und 20 Prozent. Weitere 13 Prozent lagen über 20 Prozent.

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Der Mode-, Schuh- und Lederwaren-Handel hat online natürlich auch mit mehr Problemen zu kämpfen wie andere Branchen. Ein großes Risiko sind die häufigen Retouren, da Kleidung am Körper deutlich anders wirkt als auf dem Bild oder den Käufern nicht wirklich passt. Zwar gibt es dafür immer mehr Lösungsansätze von externen Anbietern, diese müssen aber erst einmal von den Kunden angenommen und flächendeckend eingeführt werden.

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