Kontaktlose Kartenzahlung bald vor Bargeld

Während im stationären Handel Bargeld weiterhin den wichtigsten Standard darstellt, ist online die Nutzung von Bezahldienstleistern wie PayPal, Klarna oder Amazon Payments quasi Pflicht. Dies zeigen zwei aktuelle Befragungen, die allerdings auch auf eine Trendwende hinweisen.

So waren die von Payone und der DSV-Gruppe interviewten 340 deutschen Händler zwar überwiegend (87,1 Prozent) überzeugt, dass die Annahme von Scheinen und Münzen im Ladengeschäft aktuell immer möglich sein soll. In fünf Jahren halten dies aber nur noch 78 Prozent für notwendig. Spätestens dann wird für sie die kontaktlose Kartenzahlung zum relevantesten Payment-Tool (86,5 Prozent). Dies wirkt sich auch auf die Kartenzahlung mit PIN-Eingabe aus, die momentan zwar nur knapp hinter Bargeld rangiert, bei künftigen Planungen aber immer weniger eine Rolle spielt (71,3 Prozent). Fast zwei Drittel der Befragten glauben, dass Geschäfte künftig die Bezahlung per Barcode-Scan offerieren müssen. Eine deutlich steigende Bedeutung messen einige auch Wearables, Gesichtserkennung und Fingerabdrücken bei.

Online: Dienstleister und Rechnungskauf vorn

Der Bitkom-Verband hat sich dagegen den deutschen Onlineshoppern gewidmet und sie nach ihren beliebtesten Zahlungsarten im E-Commerce befragen lassen. Wenn sie die freie Wahl haben, entscheidet sich die überwiegende Mehrheit entweder für spezialisierte Payment-Dienstleister (42 Prozent) oder den Kauf auf Rechnung (32 Prozent). Bei den Senioren ab 65 Jahre präferiert sogar gut die Hälfte die zweite Möglichkeit. Kreditkarten (11 Prozent), Lastschriftverfahren (7 Prozent), Sofortüberweisung (4 Prozent) sowie der Ratenkauf (2 Prozent) sind im Beliebtheits-Ranking deutlich abgeschlagen.

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Das Vertrauen in die Bezahldienstleister könnte auch mit deren Kundenservice-Versprechen zusammenhängen, die vor allem bei Problemen mit der Bestellung greifen. So hat bereits die Hälfte der Online-Shopper mindestens eine Bestellung nicht erhalten, aber das Geld zurückerstattet bekommen. Weitere 18 Prozent sahen dagegen weder die gewünschten Artikel noch ihr Geld wieder. Neun Prozent kämpften mit dem Missbrauch ihrer Bezahldaten im Anschluss an einen Kauf im Internet. Jeder Sechste wurde schon einmal beim Online-Shopping betrogen.

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