Nachdem sich Apples Vision Pro nicht zum erhofften Erfolg entwickelte, kann Meta nun die Aufmerksamkeit auf sich ziehen. Während der diesjährigen Meta Connect präsentierte das Unternehmen den Prototypen einer leistungsfähigen Augmented Reality (AR)-Brille, die laut Meta-Chef Mark Zuckerberg durchaus das Smartphone stärker in die Hosentasche verbannen könnte.
Die AR-Brille Meta Orion befindet sich dabei schon seit über zehn Jahren in der Entwicklung. Grund dafür sind die hohen technischen Anforderungen, die Meta an sich selbst stellte. Das bereits funktionsfähige Gerät sieht deshalb fast aus wie eine normale Brille, wiegt 98 Gramm und funktioniert kabellos. Es bietet zwei Displays mit einem breiten Sichtfeld und kann digitale Inhalte in 2D und 3D nahtlos über die reale Welt legen. Die Steuerung erfolgt durch Sprache, Handbewegungen, Augentracking und ein diskretes EMG-Armband.
Verzögerung wegen technischer Hürden
Obwohl die Brille technisch beeindruckend ist, ist sie noch nicht marktreif. Der Hauptgrund für die Verzögerung liegt laut Aussagen von Meta-Verantwortlichen gegenüber “The Verge” in der komplizierten und kostspieligen Herstellung der notwendigen Siliziumkarbid-Linsen, die anders als einst erhofft noch kein Industriestandard sind. Die dadurch entstehenden Stückkosten von rund 10.000 Dollar pro Brille machen eine Markteinführung zum aktuellen Zeitpunkt unmöglich. Zuckerberg rechnet deshalb auch damit, dass erst die zweite Prototypgeneration zu einem Konsumentenprodukt heranreift, dass dann ähnlich viel wie ein Laptop oder ein Smartphone kostet.
Zwischenlösung: Smart Glasses mit KI und günstigere Mixed Reality
Während Meta Orion noch Zeit braucht, baut Meta sein bestehendes Produktportfolio aus. Die Ray-Ban Meta Smart Glasses erhalten neue Funktionen, wie etwa einen Simultanübersetzer für Spanisch, Französisch und Italienisch (vorerst nur ins Englische). Zudem lässt sich der Video-Input nun für Meta AI-basierte Hilfestellungen nutzen.
Am 15. Oktober bringt Meta außerdem die Quest 3S auf den Markt, eine günstigere Version der Mixed Reality-Brille Quest 3. Mit einem Preis von 329,99 Euro soll das autarke Headset in die virtuellen Welten erleichtern. Im Vergleich zur teureren Quest 3 bietet es eine geringere Auflösung und einfachere Linsen.
KI-Avatare: Die Zukunft des Influencer-Marketings?
Neben der Brillen- und VR-Technologie überraschte Meta mit der Präsentation eines KI-gestützten Influencer-Avatars, der seinem Vorbild verblüffend ähnlich sah. Dank fortschrittlicher KI-Technologie reagierte der Avatar auf Sprachbefehle und beantwortete Fragen fast so, wie es der reale Influencer tun würde. Diese Entwicklung eröffnet neue Möglichkeiten für das Influencer-Marketing, wirft aber auch ethische Fragen auf, insbesondere im Hinblick auf die Echtheit von Online-Interaktionen.