Die Deutschen sind aktuell wieder stärker bereit, emotional und spontan einzukaufen – dennoch zählt sich die große Mehrheit (65 Prozent) weiterhin zu den rationalen und strukturierten Käufern. Dies geht aus einer neuen Schwerpunktstudie der IFH Förderer hervor, die die aktuelle Konsumstimmung und Trends untersucht.
Im Oktober 2023 gaben noch 68 Prozent der Befragten an, dass sie sich zu den rationalen Käufern zählen, während die übrigen 32 Prozent eher spontan shoppen. Diese leichte Verschiebung zeigte sich deutlich im Umsatz: Durch Spontankäufe wuchs das Einzelhandelsvolumen zwischen Oktober 2023 und Juli 2024 um 23 Milliarden Euro.
Trotzdem äußern 63 Prozent der Befragten (2023: 67 Prozent), dass sie aufgrund der anhaltenden Krise weniger spontan einkaufen als in „normalen“ Jahren. Es wird weiterhin verstärkt auf Preise geachtet (81 Prozent), nach Angeboten geschaut (79 Prozent) und insgesamt bewusster konsumiert (74 Prozent). Ein allgemeiner Abwärtstrend ist dabei in allen Kategorien zu beobachten. Besonders auffällig ist jedoch der Rückgang der Nachfrage nach qualitativ hochwertigen und langlebigen Produkten, die von 55 Prozent auf 48 Prozent gesunken ist.
„Die Krisenstimmung hellt sich auf – langsam, aber dennoch merkbar. Das beeinflusst natürlich, wie, was und wo gekauft wird und welche Konsumtrends sich entwickeln“, erklärt Werner Reinartz, Direktor des IFH Förderer. „Es geht dabei nicht nur um kurzfristige Hypes wie Temu oder Shein, deren zukünftige Bedeutung auch politisch mitbestimmt wird, sondern ebenso um neue Technologien, Nachhaltigkeit und den ‘Wow-Faktor’ beim Einkaufserlebnis.“
Für die Studie wurden zwei Konsumentenbefragungen mit jeweils 3.000 Teilnehmern sowie qualitative Fokusgruppen durchgeführt.