Bürokratie im Handel: Belastungen steigen trotz politischer Versprechen

Seit Jahren ist die Entbürokratisierung ein politisches Ziel. Doch viele Firmen spüren wenig von den versprochenen Erleichterungen. Eine aktuelle Umfrage des Handelsverbands Deutschland (HDE) zeigt, dass sich die Bürokratiebelastung für die meisten Handelsunternehmen sogar weiter verschärft hat.

Laut einer HDE-Umfrage unter rund 500 Unternehmen aus der Branche beklagen 89 Prozent der Befragten eine hohe bis sehr hohe Bürokratiebelastung. Besonders alarmierend: 97 Prozent berichten von einem weiteren Anstieg der Bürokratie in den letzten fünf Jahren, und fast zwei Drittel sprechen sogar von einer deutlichen Zunahme der Belastungen.

Besonders die Anforderungen der Bundesebene und der EU werden von den Unternehmen als größte Belastungen wahrgenommen. Über die Hälfte der Befragten sieht die Bundespolitik als Hauptverursacher, während ein Viertel die Europäische Union als stärksten Treiber der Bürokratie identifiziert. Im Fokus stehen dabei vor allem Dokumentationspflichten (74 Prozent) und Berichtspflichten (71 Prozent), die insbesondere für größere Unternehmen eine zusätzliche Herausforderung darstellen.

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Für viele Mittelständler sind es primär steuerrechtliche Vorschriften, die als bürokratische Hürde empfunden werden. Hinzu kommen Personalvorschriften (77 Prozent) und datenschutzrechtliche Anforderungen (73 Prozent), die den Alltag vieler Unternehmen erschweren. Auch das Arbeitsrecht stellt mit seinen vielen Regelungen eine Belastung dar, insbesondere in Kombination mit den umfangreichen Arbeitgeberpflichten.

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