Marktplätze und Markenhersteller erobern Cross-Border-E-Commerce

Im grenzüberschreitendem europäischen E-Commerce wurden im vergangenen Jahr 179,4 Milliarden Euro umgesetzt, was einem Zuwachs um 4,8 Prozent im Vergleich zu 2021 entspricht. Ohne den Brexit wäre aber vermutlich noch mehr möglich gewesen. Auf die Top 10 der wichtigsten Cross-Border-Händler hatte er jedoch kaum Auswirkungen.

Die ersten acht Plätze der jährlichen „Top 500 Cross-Border Retail Europe“-Studie von Cross-Border Commerce Europe gehen an alte Bekannte. Ikea konnte weiterhin seine Spitzenposition verteidigen, Lidl sicherte sich mit einer robusten Multi-Channel-Strategie den zweiten Platz. Erst auf Rang 9 und Rang 10 (und damit hinter Zalando, H&M, Lego, Zara, Jysk und Bauhaus) finden sich zwei Neuzugänge. Der tschechische Parfüm- und Kosmetikhändler Notino dürfte hier mehr überraschen als Adidas.

Die grenzüberschreitenden Umsätze mit Großbritannien fielen um weitere vier Prozent auf den historischen Tiefstwert von 28 Milliarden Euro, wobei das Land auch seine einstige Spitzenposition im Handel mit Deutschland einbüßte. Seit 2020 hat sich die Zahl der britischen Cross-Border-Händler in den Top 500 deshalb folgerichtig von einst hundert auf nur noch 66 reduziert.

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Ganz allgemein weichen zudem Multichannel-Einzelhändler immer stärker Markenherstellern, die sich auf ihre Direct-to-Consumer-Kanäle (DTC) konzentrieren. 42 Prozent der Unternehmen in den Top 500 sind Pure Player, wobei hier insgesamt 49 Marktplätze hinzuzählen sind. Die Marktplätze waren dabei von der allgemeinen Krisenstimmung eher weniger betroffen, da sie ihre Cross-Border-Umsätze gegenüber dem Vorjahr um 22 Prozent auf 24,7 Milliarden Euro steigerten.

Die Studienautoren rechnen damit, dass digital-native vertikale Marken (DNVB) die Top 500 in den nächsten Jahren stärker aufwühlen. On That Ass (Platz 165), Cluse (Platz 213) und Huel (Platz 352) haben es bereits jetzt in die Listung geschafft.

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