Einkaufen nach der Wahl: Neue Prioritäten, verändertes Verhalten

Kurz nach der Bundestagswahl zeigt eine aktuelle Erhebung der Agenturgruppe pilot, wie sich Einkaufsgewohnheiten und die Nutzung von Informationen vor dem Kauf verändern. Viele Verbraucher planen gezielt, greifen verstärkt auf digitale Hilfsmittel zurück und reagieren sensibel auf Preise – zeigen aber zugleich punktuell Interesse an neuen Angeboten. Die Ergebnisse deuten auf einen differenzierten Umgang mit alltäglichem Konsum hin.

Viele Verbraucher informieren sich vor dem Einkauf nun intensiver und greifen verstärkt auf digitale Angebote zurück. 65 Prozent geben an, mit einer festen Einkaufsliste einzukaufen und sich daran zu halten. 72 Prozent nutzen vorab Prospekte oder Händler-Apps, um gezielt nach Angeboten zu suchen. Im Geschäft selbst achten 77 Prozent besonders auf Aktionspreise und Rabattaktionen.

Auch die Nutzung von Händler-Apps hat deutlich zugenommen. Besonders der Lebensmitteleinzelhandel konnte seine Reichweite ausbauen: Der Anteil der Befragten, die mindestens eine App aus diesem Bereich verwenden, stieg im Jahresvergleich um 8 Prozentpunkte. Drogerien (+5 Prozentpunkte), Discounter (+6) und Baumärkte (+1) verzeichnen ebenfalls leichte Zuwächse.

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Zwischen Preisbewusstsein und Herkunftslabel

Neben Rabatten spielen auch Inhalte wie Rezeptideen (44 Prozent) und auffällige Produktplatzierungen im Markt (45 Prozent) eine Rolle bei der Kaufentscheidung. Gleichzeitig bleibt das Einkaufsverhalten vieler Kunden konstant: 55 Prozent bezeichnen sich selbst als Gewohnheitskäufer, die selten Neues ausprobieren.

Ein mögliches Herkunftssiegel wie „Made in Europe“ stößt aktuell noch auf verhaltenes Interesse. 59 Prozent halten es für wenig relevant. In bildungsnahen Zielgruppen zeigt sich jedoch mehr Potenzial: Unter Hochschulabsolventen sehen 47 Prozent einen Einfluss auf die Kaufentscheidung, bei Abiturienten sind es 42 Prozent.

Die neu eingeführte Shopping-Funktion der Social-Media-Plattform TikTok wird bislang kaum genutzt. Nur 7 Prozent der Nutzer planen, Produkte direkt darüber zu kaufen. 31 Prozent entdecken dort zwar Produkte, kaufen diese aber bei bekannten Onlinehändlern weiter. 41 Prozent lehnen Käufe über TikTok grundsätzlich ab.

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