Drohnenlieferung im Odenwald: Pilotprojekt startet mit Rewe-Unterstützung

Michelstadt im hessischen Odenwald testet derzeit eine neuartige Methode der Warenlieferung: In Zusammenarbeit mit Wingcopter und der Frankfurt University of Applied Sciences hat ein Pilotprojekt begonnen, das es vor allem Bewohnern unterversorgter ländlicher Regionen ermöglichen soll, sich Lebensmittel und andere Verbrauchsgüter direkt nach Hause liefern zu lassen.

(Bild: Wingcopter)

Das “LieferMichel” genannte Projekt zielt darauf ab, die Versorgung in Regionen zu verbessern, in denen lokale Einzelhändler in den letzten Jahren ihre Türen schließen mussten. Über eine spezialisierte Webseite können die Bewohner ihre Einkäufe tätigen, die dann von Drohnen zu bestimmten Landeplätzen transportiert und von dort mit Lastenfahrrädern an ihren endgültigen Bestimmungsort gebracht werden.

Finanzielle Unterstützung erhält das Projekt vom Bundesministerium für Digital und Verkehr, darüber hinaus sind Partner wie Rewe, Vodafone und der Cargo-Bike-Hersteller Riese & Müller beteiligt. Ein Hauptanliegen des Projekts ist es, eine umweltfreundlichere Alternative zum traditionellen Einkaufen zu bieten, insbesondere in Gebieten, in denen der nächste Supermarkt nicht leicht erreichbar ist. Drohnen, die elektrisch betrieben werden, könnten hierbei den CO2-Ausstoß im Vergleich zu Autofahrten reduzieren.

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Wingcopter-CEO Tom Plümmer hebt die Möglichkeit hervor, durch das Projekt Erfahrungen zu sammeln und es zusammen mit den Bewohnern zu bewerten. Die Frankfurt UAS wird das Projekt aus ökonomischer und ökologischer Sicht wissenschaftlich begleiten. Das Pilotprojekt “LieferMichel” ist auf eine Laufzeit bis Ende 2023 angesetzt. Je nach Erfolg könnte es weitergeführt werden oder als Modell für ähnliche Projekte in anderen Regionen dienen.

Eine ähnliche Idee verfolgt auch das Pilotprojekt “Stadt-Land-Drohne”, zu dem im August im brandenburgischen Wusterhausen/Dosse die Auftaktveranstaltung stattfand. In Brandenburg sollen aber erst ab Frühjahr 2024 die ersten Drohnen fliegen. Die Förderung übernimmt das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen seiner Maßnahme “LandVersorgt – Neue Wege der Nahversorgung in ländlichen Räumen”.

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