Jede achte Kundenadresse fehlerhaft

Die Qualität von Kundenadressen in deutschen Unternehmen hat sich weiter verschlechtert. Laut der aktuellen Adress-Studie 2025 der Deutschen Post Direkt ist mittlerweile jede achte Adresse falsch – konkret liegt der Anteil fehlerhafter Anschriften bei 13,2 Prozent. Das ist ein Anstieg gegenüber dem Jahr 2023, als noch 12,6 Prozent betroffen waren. Die Untersuchung basiert auf der Analyse von rund 120 Millionen Kundenadressen aus zehn Branchen, die im Rahmen von Adressbereinigungen erhoben wurden.

Die häufigsten Gründe für unzustellbare Post sind Umzüge und Todesfälle, die 5,9 Prozent aller Fehler ausmachen. Weitere 4,5 Prozent betreffen Adressen, bei denen zwar veraltete Daten vorliegen, aber neue Informationen verfügbar wären – eine Bereinigung könnte also für eine erfolgreiche Zustellung sorgen.

Darüber hinaus sind auch formale Fehler ein Problem: 2,2 Prozent der Anschriften enthalten falsche Straßen- oder Ortsnamen, 0,7 Prozent fehlerhafte Hausnummern. Doppelte Einträge – sogenannte Dubletten – betreffen 2,8 Prozent der Datensätze. Sie führen zu unnötigen Druck- und Versandkosten und verursachen zusätzlich vermeidbare CO₂-Emissionen. Hinzu kommen 5,3 Prozent falsch geschriebene Adressen, die oft noch zugestellt werden, aber die Seriosität des Absenders in Frage stellen können.

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Besonders betroffen ist laut Studie der öffentliche Sektor. Nur 81,8 Prozent der Adressen sind hier korrekt und zustellbar, der schlechteste Wert im Branchenvergleich. Der Onlinehandel schneidet mit 91,3 Prozent richtig gepflegter Daten am besten ab, dicht gefolgt von Banken (90,4 Prozent). Auffällig: In der öffentlichen Verwaltung hat sich die Datenqualität seit 2023 noch weiter verschlechtert.

Die Notwendigkeit aktueller Adressdaten liegt auf der Hand. Die DSGVO verpflichtet Unternehmen dazu, personenbezogene Daten korrekt zu führen. Doch auch wirtschaftlich lohnt sich die Pflege: Wer fehlerhafte Adressen vermeidet, spart Versandkosten, reduziert Rückläufer und verbessert die Kundenbindung. Allein im Jahr 2024 wurden in Deutschland 350 Ortsnamen und 5.700 Straßennamen neu eingeführt, geändert oder aufgeteilt. Hinzu kommen jährlich rund acht Millionen Umzüge, eine Million Todesfälle, sowie rund 500.000 Namensänderungen durch Heirat oder Scheidung.

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