Laut der aktuellen Payment Fraud Studie 2025 von PwC Deutschland war bereits rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung Opfer eines Betrugs oder Betrugsversuchs bei Onlinezahlungen. Für Händler steigt damit der Druck gleich doppelt – durch wachsende Sicherheitsrisiken auf der einen Seite und durch neue Erwartungen der Kunden sowie strengere Auflagen der EU auf der anderen.

In der repräsentativen Befragung unter 2.500 Personen zeigte sich: Obwohl viele Verbraucher bereits Schutzmaßnahmen wie Zwei-Faktor-Authentifizierung nutzen, fühlt sich nur etwa die Hälfte über Betrugsrisiken im Zahlungsverkehr gut informiert. Besonders problematisch ist, dass viele Nutzer ihr Passwort selten oder nie ändern – und neue Formen von Phishing wie Vishing (Telefon), Smishing (SMS) oder Quishing (QR-Code) kaum bekannt sind.
Kunden erwarten mehr – und die EU macht ernst
Für Händler und Zahlungsdienstleister steigt der Handlungsdruck spürbar: 95 Prozent der Befragten erwarten, dass verdächtige Transaktionen in Echtzeit erkannt und gestoppt werden. Zwei Drittel fordern den Einsatz moderner Technologien wie Künstlicher Intelligenz zur Betrugserkennung. 86 Prozent legen zudem Wert auf einen rund um die Uhr verfügbaren Ansprechpartner bei verdächtigen Vorgängen.
Mit den geplanten Regelwerken PSD3 und PSR zieht auch die Europäische Union die Zügel an. Neben zusätzlichen Authentifizierungsmethoden werden Haftungsfragen neu geregelt. Verbraucher sollen bei Zahlungsbetrug künftig besser geschützt sein – und der Nachweis der Sorgfaltspflicht wird zunehmend zur Aufgabe der Anbieter.
Wachsendes Risiko – wachsender Aufwand
Für Händler bedeutet das nicht nur technische Investitionen, sondern auch organisatorische Veränderungen. Aufklärungskampagnen und transparente Kommunikation mit der Kundschaft werden wichtiger, um Vertrauen zu sichern. Die Herausforderung besteht darin, hohe Sicherheitsstandards mit einem reibungslosen Einkaufserlebnis zu verbinden – denn gerade im Onlinehandel entscheidet oft der Komfort über den Kaufabschluss.