Zum Shoppen nach Deutschland

Dass es viele Schweizer über die Grenze zieht, um in Deutschland günstig einzukaufen, ist bekannt. Doch auch aus anderen Ländern kommen immer Shopping-Touristen in die Bundesrepublik. Das zeigt sich in den Umsätzen der Händler.

In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Zahl der ausländischen Touristen fast um die Hälfte vergrößert. Bei den Nicht-EU-Touristen, die in den Genuss von Tax-Free-Shopping kommen, beträgt das Wachstum sogar 75 Prozent, so die Studie „Shopping-Tourismus“, die das EHI im Auftrag von Global Blue durchgeführt hat.

Potential: Shopping-Touristen

Im Jahr 2008 freuten sich deutsche Händler über 15,7 Millionen ausländische Touristen. Zehn Jahre später ist diese Zahl bereits um 45 Prozent auf 22,9 Millionen gestiegen. Die Anzahl der Nicht-EU-Touristen und damit Tax-Free-Shopper kletterte im selben Zeitraum um 75 Prozent auf 16,1 Millionen. Dementsprechend erhöhte sich der Umsatz mit Tax-Free-Einkäufen von knapp einer Milliarde auf fast 2,6 Milliarden Euro pro Jahr.

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Eine Besonderheit stellt übrigens das Jahr 2015 dar. Durch verschärfte Importzölle in China war es zu Vorwegnahme-Effekten gekommen, die dem deutschen Handel die Rekordsumme von 3,6 Milliarden Euro für Tax-Free-Einkäufe in die Kassen spülte.

Konsumfreude und Konzentration

Die konsumfreudigen Chinesen stellen mit einem Anteil von 40,8 Prozent an den Tax-Free-Umsätzen in Deutschland die wichtigste Gruppe der Shopping-Touristen dar. Bei den Herkunftsländern folgen Russland mit 12 Prozent und die Golfstaaten mit 10,9 Prozent. Die Shopping-Touristen zieht es hauptsächlich in die deutschen Metropolen München, Berlin und Frankfurt. Diese Städte vereinen mehr als 50 Prozent der Umsätze auf sich.

Die wichtigsten Warengruppen sind Uhren & Schmuck sowie Mode, die zusammen mehr als 80 Prozent des Umsatzes ausmachen. Soziale Medien wie Facebook, Instagram oder WeChat zeigen besonders der jungen Generation zunehmend, dass Shopping mehr als Markenluxus ist, und stellen den Erlebniswert in den Vordergrund – eine Chance für breitere Händlergruppen, am Potenzial des Tax-Free-Shoppings zu partizipieren.