Searchmetrics: Schnelle Ladezeiten beeinflussen Google-Rankings

Webseiten, die in den Google-Suchtreffern am höchsten platziert sind, weisen in der Regel schnellere Ladezeiten und eine bessere User Experience auf Mobilgeräten auf. Das zeigt eine aktuelle Studie von Searchmetrics.

Die Studie legt auch nahe, dass viele Seiten, die in den Top-Suchergebnissen platziert sind, nicht genug darauf achten, ihre Inhalte für Menschen mit Beeinträchtigungen zugänglich zu machen. Dabei müssen sich immer mehr Unternehmen vor Gericht verantworten, weil sie den Anforderungen in Sachen Barrierefreiheit etwa für Menschen mit Einschränkungen des Sehvermögens nicht gerecht werden. 

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Die Studie „Searchmetrics Google Lighthouse Ranking Faktoren 2019“ analysiert die technische Performance gut platzierter Webseiten bei Google. Dabei wurden für 10.000 Keywords die 20 besten Suchergebnisse auf google.de untersucht. Der Fokus lag auf vier (von den verfügbaren fünf) Optimierungskategorien, die von den Lighthouse-Tests abgedeckt werden: Performance und Ladezeiten, SEO, Best Practices sowie Accessibility, also die Barrierefreiheit von Webseiten.

Seiten, die höher ranken, weisen schnellere Ladezeiten auf    

Die Studie macht die wachsende Bedeutung von Webseiten-Ladezeiten als Ranking-Faktor deutlich. Seiten, die bei Google höher platziert sind, erreichen durchschnittlich in der Geschwindigkeits-Performance bessere Werte als Landingpages, die in den Suchergebnissen weiter unten erscheinen. So stellen Internetauftritte, die auf der ersten Seite der deutschen Google-Ergebnisse erscheinen, ihre primären Inhalte im Schnitt nach 0,98 Sekunden dar, während Landingpages auf der zweiten Seite dafür 1,02 Sekunden benötigen (Time to First Meaningful Paint).

Ein ähnlicher Effekt zeigt sich bei der Time to First Byte, also der Zeitspanne, bis der Browser die ersten Daten vom Server empfängt. 86 Prozent der Webseiten, die auf den ersten beiden Suchergebnisseiten bei Google landen, kommen hier auf Werte von unter 0,6 Sekunden. Und die Homepages auf der ersten Seite der Suchtreffer laden schneller als die auf der zweiten Seite.

Seiten, die höher ranken, nutzen häufiger moderne Web-Technologien

Darüber hinaus zeigt die Studie einen Zusammenhang zwischen der Nutzung moderner Web-Technologien und einer besseren Positionierung in den Suchtreffern. 84 Prozent der deutschen Suchergebnisse auf der ersten Seite und 85 Prozent der Suchergebnisse auf der zweiten Seite nutzen moderne Bildformate wie WebP, JPEG2000 oder JPEG XR. Diese Formate sind besser komprimiert als ihre Vorgänger JPEG und PNG, was ebenfalls zu schnelleren Ladezeiten führt und zudem weniger mobiles Datenvolumen der Nutzer verbraucht.

Darüber hinaus verwenden besser platzierte Seiten auch häufiger das HTTP/2-Webprotokoll. 68 Prozent der Landingpages auf der ersten Seite der Google-Suchergebnisse und 59 Prozent der Auftritte auf der zweiten Seite setzen auf das moderne Protokoll, das durch parallele Datenverbindungen schnellere Ladezeiten als das klassische HTTP unterstützt.

„Google schickt die klare Botschaft, dass wir die Ladezeiten optimieren sollten – vor allem für mobile Nutzer“, kommentiert Daniel Furch, Director Marketing EMEA bei Searchmetrics die Studienergebnisse.

Webseiten vernachlässigen die Barrierefreiheit

Die Studie zeigt zudem auf, dass der am meisten vernachlässigte Aspekt bei der technischen Optimierung von Webseiten die Barrierefreiheit ist. Viele gut platzierte Seiten bei Google tun nicht genug, um ihre Auftritte auch für Menschen mit Einschränkungen und hier insbesondere für Menschen mit beeinträchtigtem Sehvermögen zugänglich zu machen.

Im Schnitt erzielten die Top-20-Webseiten zu einem Suchbegriff in Deutschland lediglich 61,4 von 100 möglichen Accessibility-Punkten – das ist der niedrigste Wert der vier analysierten Lighthouse-Kategorien. Der Accessibility-Wert basiert darauf, wie Seiten bei Tests abschneiden, die Farbkontraste messen (Verwendung kontrastierender Farben, um Texte und andere Elemente leichter sichtbar zu machen) oder analysieren, sowie inwieweit Bilder, Buttons und Formularfelder mit aussagekräftigen Namen und Bezeichnungen versehen wurden. Diese sollten leicht verständlich sein, wenn sie von einem Screen-Reader vorgelesen werden.

Weitere Studienergebnisse

Seiten, die bei Google höher platziert sind, verwenden häufiger das sichere Übertragungsprotokoll HTTPS, das durch ein grünes Schloss in der Adresszeile des Browsers symbolisiert wird. In Deutschland setzen 92 Prozent der Seiten, die auf der ersten Suchergebnisseite von Google ranken, auf HTTPS. Diese sichere und verschlüsselte Möglichkeit, Online-Inhalte zu nutzen, ist ein effizientes Must-have für Webseiten, die in der organischen Suche gut abschneiden wollen.

SEO ist von allen vier wichtigen Google-Lighthouse-Kategorien diejenige, in der die bestplatzierten Internetauftritte die höchsten Scores erzielen. Im Schnitt erreichen die jeweils 20 ersten Suchergebnisse 94,2 von insgesamt 100 SEO-Punkten. Diese Lighthouse-Tests bewerten vornehmlich die mobile Nutzbarkeit einer Webseite. Berücksichtigt werden ebenfalls grundlegende SEO-Faktoren wie die korrekte Verwendung von Titeln, Meta Descriptions und Tags.

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