Zehn Milliarden Euro Mehrkosten durch Fahrermangel

Auch der deutsche Handel ist stark darauf angewiesen, dass Waren effizient von A nach B transportiert werden. Allerdings fehlten in Deutschland im vergangenen Jahr bereits ca. 53.000 LKW-Fahrer – Tendenz rasant steigend. Wie hoch die Herausforderung wirklich ist und welche Gegenmaßnahmen eingeläutet werden müssen, zeigt eine neue Studie.

Laut dieser hat die deutsche Wirtschaft 2022 geschätzt bereits 10 Milliarden Euro Mehrkosten aufwenden muss, um das fehlende Fahrpersonal auszugleichen. Das Ende der Fahnenstange ist dabei noch lange nicht erreicht, da künftig jährlich weitere rund 20.000 fehlende Fahrer hinzukommen – und damit relativ gesehen sogar ein noch größerer Engpass droht als in Pflege und Erziehung. Auf Basis aktueller Daten wird damit gerechnet, dass 2023 insgesamt über 70.000 Fahrer zu wenig auf den Straßen sind.

Die Studienautoren haben über 40 Ursachen identifiziert, die entweder direkt mit dem Einsatz und der Gewinnung der Mitarbeiter oder indirekt mit der Organisation und der Marktentwicklung zusammenhängen. Dabei ragen die Arbeitsbedingungen, das Arbeitsumfeld sowie das Bild des Berufs in der Öffentlichkeit deutlich hervor. Bestehendes Fahrpersonal ist jedoch überwiegend von der eigenen Berufswahl überzeugt.

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Für die langfristige Perspektive schlägt die Studie insgesamt 19 Maßnahmen vor, die den Fahrermangel mildern könnten. Einige davon sind Aufgabe der Politik wie der Ausbau der Parkplätze, bei anderen – wie dem Einsatz eines speziellen Verantwortlichen für die Belange des Fahrpersonals – können sich Unternehmen selbst einbringen. Kurzfristige Linderung sei allerdings nur durch unternehmensübergreifende Optimierungsverfahren und dem Einsatz digitaler Anwendungen zu erwarten.

Die Studie “Begegnung von Kapazitätsengpässen im Straßengüterverkehr” kann hier kostenlos heruntergeladen werden.

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