Die aktuellen Nachrichten bleiben für den Einzelhandel weiterhin alles andere als rosig. Neben den massiven Preissteigerungen wirkt sich nun auch die No-Covid-Politik Chinas wieder einmal gravierend auf die Lieferketten aus. Allein vor dem Hafen von Shanghai stecken derzeit ungefähr 300 Schiffe in einem Quasi-Stau.
Shanghai ist einer der wichtigsten Umschlageplätze für chinesischen Export. Dort verlässt rund ein Fünftel aller in Containern transportierten Waren das Land. Der Betrieb des Hafens ist allerdings derzeit nur unter deutlich erschwerten Bedingungen möglich. Die Mitarbeiter dürfen das Gelände aus Angst vor Infektionen nicht mehr verlassen, gleichzeitig kommen kaum noch Lastwagen an. Die Spediteure fürchten das Risiko, dass ihre Fahrer nach einem der zahlreichen Massentests in eine dreiwöchige Quarantäne müssen. Gegenüber der “Tagesschau” bestätigte Jörg Wuttke von der Europäischen Handelskammer das Problem. Aktuell seien lediglich die Hälfte der üblichen Lastwagen in der Stadt unterwegs.
Auch zahlreiche Warenlager wurden geschlossen, was das Be- und Entladen von Container noch weiter verzögert. Zudem werden weit weniger Produkte als üblich hergestellt. Dabei ist noch nicht einmal ausgeschlossen, dass sich der Lockdown über Shanghai hinaus ausdehnt, da die hochansteckende Omikron-Variante von Covid-19 selbst mit rigiden Maßnahmen kaum aufhalten lassen dürfte. Internationale Unternehmen sind schon verstärkt auf der Suche nach Zulieferern außerhalb Chinas, die sich aber sicherlich nicht so einfach finden lassen.