Auf seinem Visa Global Product Drop hat das Unternehmen mit Visa Intelligent Commerce ein Programm vorgestellt, das KI-Agenten erstmals direkten Zugang zum Visa-Zahlungsnetzwerk gewährt. Diese digitalen Assistenten sollen in Zukunft selbstständig Produkte recherchieren, auswählen und bezahlen können – stets auf Grundlage vorher festgelegter Nutzerpräferenzen. Visa will dabei sicherstellen, dass diese Prozesse für Verbraucher, Banken und Händler gleichermaßen vertrauenswürdig und nachvollziehbar ablaufen.

Das neue Programm basiert auf Visas jahrzehntelanger Erfahrung mit KI-gestützter Betrugsprävention. Um eine breite Implementierung zu ermöglichen, stellt Visa eine Sammlung von APIs und ein Partnerprogramm für KI-Plattformen zur Verfügung. Die teilnehmenden Entwickler erhalten damit Zugriff auf Funktionen wie sichere Tokenisierung von Zahlungsdaten, personalisierte Einkaufsempfehlungen auf Basis freiwillig freigegebener Daten sowie definierbare Ausgabenlimits und Kontrollmechanismen für Transaktionen.
Ein zentrales Element ist die Vergabe von Autorisierungstokens an KI-Agenten. Diese ersetzen klassische Kartendaten und signalisieren, dass ein digitaler Agent im Auftrag der Nutzer agiert. Nur diese selbst können festlegen, was gekauft werden darf – und unter welchen Bedingungen.
Vertrauen als Voraussetzung für automatisierten Handel
In Zusammenarbeit mit Technologiekonzernen wie Microsoft, IBM, OpenAI, Mistral AI oder Stripe soll das Programm weltweit skalierbar werden. Ziel ist es, automatisierten Handel nicht nur technisch, sondern auch regulatorisch und gesellschaftlich tragfähig zu gestalten. Dazu gehört die Einbindung von Kontrollinstanzen, die auch im Hintergrund laufende Transaktionen transparent und sicher halten sollen.
Visa positioniert sich damit frühzeitig als Infrastrukturgeber in einer Handelswelt, in der autonome Systeme zunehmend Entscheidungen übernehmen. Die konkrete Umsetzung dürfte davon abhängen, inwieweit sich die Marktteilnehmer – von Plattformen über Entwickler bis hin zum Handel – auf gemeinsame Standards verständigen. Klar ist: Wer beim KI-gesteuerten Einkauf mitmischen will, braucht Lösungen, die über reine Effizienz hinaus auch Sicherheit und Kontrollierbarkeit garantieren.