Japanische Banken richten bargeldloses Zahlungssystem ein

Über 50 japanische Geldinstitute haben sich der Tokioter Bank J-Coin angeschlossen, um ein landesweites bargeldloses Zahlungssystem einzurichten. Dieses soll ab dem 1. März ersten Nutzern zur Verfügung stehen.

J-Coin-Zahlungen werden über eine App mit einem QR-Barcode, einer Telefonnummer oder einer persönlichen ID-Nummer des in Japan beliebten Line-Messengers abgewickelt. Im Gegensatz zu den bisher gebräuchlichen Prepaid-Chipkarten ermöglicht die Lösung Transaktionen zwischen Einzelpersonen, ohne dass dafür spezielle Scan-Geräte am Point of Sale benötigt werden. Mit 50 Partnern konnte J-Coin die Hälfte aller japanischen Regionalbanken von sich überzeugen. Entwickelt wurde das System von der Mizuho Financial Group.

Ab Anfang März dürfen erst einmal nur Kunden regionaler Banken wie der Chiba Bank, der Nishi-Nippon City Bank und der Mizuho Bank J-Coin nutzen. Weitere Geldinstitute werden später im Monat folgen. Im April schließen sich dann japanische Einzelhändler an, zuerst Bic Camera und Yamada Denki. Eine Reihe weiterer Unternehmen, darunter East Japan Railway und FamilyMart, haben ebenfalls Interesse an der Einführung des Systems bekundet.

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Unterstützung von der Regierung

Die japanische Regierung, die bis 2025 eine Verdoppelung der digitalen Zahlungen auf 40 Prozent aller Transaktionen anstrebt, wird für neun Monate Rabatte von zwei Prozent auf bargeldlose Käufe in Convenience-Stores und von fünf Prozent auf bargeldlose Käufe in anderen kleinen oder mittleren Geschäften anbieten. Damit wird auch der erst im Oktober 2018 angehobenen Konsumsteuer im Land von acht auf zehn Prozent entgegengewirkt. Die Regierung setzt sich schon seit längerem für die Einführung bargeldloser Zahlungen ein. Mit Blick auf die Olympischen und Paralympischen Spiele 2020 in Tokio möchte sich das Land als High-Tech-Standort präsentieren.

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