Hat ein Händler eine Shopping-App, so wird diese auch intensiv genutzt. So machen die Anwendungen laut einer aktuellen Studie im Schnitt 55 Prozent aller mobilen Verkäufe eines Händlers aus, wenn dieser über eine App verfügt.
Kunden werden zunehmend mobiler und sind in allen Web-Umgebungen aktiv. So finden mittlerweile 48 Prozent aller e-Commerce Sales in Deutschland mobil statt. Smartphones konnten dabei im Jahresvergleich um 36 Prozent zulegen, wohingegen Tablets (-9 Prozent) und Desktops (-13 Prozent) weitere Anteile verloren haben. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie „Global Commerce Review“ von Criteo. Sie analysierte im ersten Quartal 2018 individuelle Surf- und Shoppingdaten von über 5.000 Retailern in mehr als 80 Ländern.
„Der e-Commerce verlagert sich immer weiter weg von Desktop und Tablet hin zum Smartphone und hier speziell in Richtung mobiler Apps. Unsere Studie zeigt, dass Händler in Europa, die eine Shopping-App anbieten, schon fast die Hälfte ihrer mobilen Sales über die App generieren. Ein Blick in andere Regionen wie APAC oder MEA zeigt zudem, dass dort Sales in Apps das mobile Web schon überholt haben“, sagt Georg Sobczak, Managing Director DACH bei Criteo. „Deutsche Händler sollten ihre Scheu gegenüber Apps ablegen und einen App-First-Ansatz verfolgen, um ihre mobilen Zielgruppen dauerhaft für sich zu begeistern.“
Der Mobile Markt Deutschland
Die Studie zeigt, dass mobile Transaktionen sich nicht länger ausschließlich auf mobile Webseiten beschränken. In Europa macht das Mobile Web mit 53 Prozent Anteil nur noch knapp mehr als die Hälfte aus. Die restlichen 47 Prozent werden inzwischen über Apps abgewickelt. Dabei generieren die Apps statistisch gesehen auch höhere Conversion Rates: Liegt diese im mobilen Web bei 4 Prozent und auf dem Desktop bei 9 Prozent erreichen Apps eine Conversion Rate von 13 Prozent.
In Deutschland konnten besonders die Branchen Gesundheit/Kosmetik, Fashion/Luxusartikel sowie Universalhändler von der Entwicklung profitieren. Sie hatten mit 52 Prozent bzw. 48 Prozent den höchsten Anteil am mobilen Umsatz und übertrafen andere Kategorien wie Sportartikel oder Haushaltswaren.
Auch zeitliche Vorlieben der deutschen Konsumenten deckte die Studie auf. So wird in der Bundesrepublik hauptsächlich am Vorabend und Abend sowie am Wochenende eher auf mobilen Geräten eingekauft. Der Desktop wiederum bleibt der bevorzugte Einkaufskanal vom Morgen bis zum Nachmittag.
Omnichannel als große Chance
In Sachen Omnichannel macht Criteo in der Studie eine große Chance für Händler aus. Denn obwohl sie lediglich sieben Prozent aller Kunden ausmachen, generieren Omnichannel-Shopper 27 Prozent aller Umsätze. Dies geht besonders zu Lasten der reinen Online-Kunden. Denn diese machen 44 Prozent der Kunden aus, generieren aber nur 24 Prozent der Sales – und somit weniger als die Omnichannel-Shopper. Zudem können die Omnichannel-Daten dabei helfen, Marketingaktivitäten zu optimieren. Händler, die Offline- und Online-Daten miteinander verbinden, können mehr als viermal so viele Verkaufsdaten für ihre Marketingstrategien nutzen.