QR-Codes von zu geringer Wahrnehmung ausgebremst

QR-Code-Kampagnen sind oft nicht so erfolgreich, wie es Unternehmen gerne sehen würden. Dies hängt allerdings stark mit mangelnder Wahrnehmung zusammen, fanden die Marktforschungsplattform Appinio und der Thinktank iBusiness in einer Umfrage heraus. Zudem erfassten sie, welche darüber vermittelte Informationen die Verbraucher überhaupt interessieren.

Gut ein Viertel der Befragten lässt sich dabei via QR-Code überhaupt nicht erreichen, da sie diese nie mit ihrem Smartphone erfassen. Die meisten Verweigerer finden sich dabei bei den 45- bis 65-Jährigen. Zudem gaben 35 Prozent an, dass sie seltener als einmal im Monat QR-Codes abscannen. Einmal bzw. mehrmals im Monat machen dies je 15 Prozent. Lediglich elf Prozent nutzen die zusätzliche Informationsquelle mindestens einmal in der Woche.

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Lukrative Vorteile gefragt

Beliebtester Inhalt sind dabei Einkaufsgutscheine, die knapp die Hälfte der Verbraucher interessieren, gefolgt von Cashback-Programmen mit 44 Prozent. Erst dann folgen Produktinformationen (41 Prozent). Ein Drittel der Befragten kann sich für dahinter versteckte Sofortgewinne und Gewinnspiele begeistern. 32 Prozent sind davon angetan, wenn sich hinter einem QR-Code Anwendungsbeispiele des Produkts verbergen. Die Befragten, die nie QR-Codes verwenden, finden Einkaufgutscheine (35 Prozent), zusätzliche Produktinformationen (29 Prozent) und Cashback-Programme (28 Prozent) am interessantesten.

Bild: Appiano

QR-Codes zu versteckt

Ganze 39 Prozent von ihnen gaben als Hauptgrund für die Verweigerungshaltung gegenüber QR-Codes an, dass sie diese einfach nicht wahrnehmen. 32 Prozent können dagegen für sich keine Vorteile entdecken – und 24 Prozent haben keine Ahnung vom Scan-Prozess. Fünf Prozent glauben, dass sich dahinter ohnehin nur Werbung verbirgt. Die mangelnde Wahrnehmung ist ein noch größeres Problem bei den Wenig-Scannern: Hier lesen 57 Prozent QR-Codes nun deshalb seltener als einmal im Monat ein, weil sie ihnen zu selten auffallen. Und lediglich 26 Prozent können keine Vorteile in ihnen entdecken.

Produktverpackungen Nummer 1

Jeder zweite Verbraucher, der schon einmal QR-Codes scannte, nutzte dafür (auch) eine Produktverpackung. 38 Prozent hatten schon einmal entsprechende Aufdrucke auf Kassenbons im Visier der Kamera, 35 Prozent nahmen Werbeplakate und 34 Prozent gedruckte Zeitschriften in den Fokus. Etwas mehr als jeder Vierte hat QR-Codes auf den Produkt- und Preisschildern in Geschäften ausgelesen.

Die meisten Nutzer von QR-Codes verlassen sich nicht rein auf die Kamera ihres Smartphones (32 Prozent), sondern verwenden eine oder mehrere Spezial-Apps (68 Prozent). 34 Prozent der letzteren haben dabei Anwendungen installiert, die zusätzliche Vorteile offerieren, sieben Prozent sogar gleich mehrere. Dabei liegen Paypal und Payback vorn.

„Wie unsere Umfrage zeigt, sollte der Einsatz von QR-Codes auf Verpackungen wohlüberlegt sein“, sagt Jonathan Kurfess, Gründer und CEO von Appinio. „Bisher setzen Marken hierzulande vielfach auf zusätzliche Produktinformationen hinter QR-Codes. Monetäre Anreize sieht man hingegen seltener. In China beispielsweise sind QR-Codes bei den Verbrauchern inzwischen etabliert, um finanzielle Vorteile zu erzielen, und werden intensiv genutzt.“

Über die Umfrage

Für die Ergebnisse führte die Marktforschungsplattform Appinio im Februar 2020 eine Mobile-/Online-Befragung mit 1.001 Personen aus Deutschland zwischen 16 und 65 Jahren durch, deren Alters- und Geschlechtsverteilung die Verteilungen in der Gesamtbevölkerung widerspiegelt.