Passantenfrequenzen in deutschen Innenstädten steigen erneut

Die Besucherzahlen in deutschen Innenstädten sind 2024 trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten und einer angespannten Konsumlage weiter gestiegen. Wie aus der Jahresbilanz des Unternehmens hystreet.com hervorgeht, legten die Passantenfrequenzen bundesweit um rund 1,5 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu.

Der hystreet-Index hyX, der die Frequenzentwicklung deutschlandweit abbildet, stieg um 1,5 Punkte auf 103,32 und erreichte im Dezember mit 124,93 seinen Jahreshöchststand. Diese Entwicklung zeigt, dass die Innenstädte nach wie vor ein wichtiger Anziehungspunkt bleiben, auch wenn der stationäre Einzelhandel weiterhin vor der Herausforderung steht, aus Besuchern Käufer zu machen.

Besonders im Weihnachtsgeschäft waren die Städte voller: In der Adventszeit stieg die Passantenfrequenz um 4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, das von regnerischem Wetter geprägt war. Der Black Friday 2024 erwies sich ebenfalls als Publikumsmagnet, mit einem Anstieg der Frequenzen um 48 Prozent. Diese Zahlen verdeutlichen, wie wichtig Events und Sonderaktionen für die Belebung der Innenstädte sind.

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Auch einzelne Standorte konnten deutliche Zuwächse verzeichnen. Die Kaufinger Straße in München (+5,8 Prozent), die Hauptstraße in Heidelberg (+5,7 Prozent) und der Jungfernstieg in Hamburg (+5,5 Prozent) lagen über dem bundesweiten Durchschnitt. Spitzenreiter bei den absoluten Zahlen waren erneut die Kaufinger Straße (30,5 Millionen Passanten) und die Neuhauser Straße (29,0 Millionen) in München sowie die Zeil in Frankfurt (23,7 Millionen) und die Georgstraße in Hannover (23,3 Millionen).

Schwankungen durch Konsumklima und Wetter

Die Entwicklung der Passantenfrequenzen spiegelt häufig wirtschaftliche und wetterbedingte Faktoren wider. So korrespondierten die Rückgänge im September 2024 mit einer Verschlechterung der Verbraucherstimmung und regnerischem Wetter. Dennoch zeigt sich, dass die Menschen insgesamt krisenresilient bleiben. Laut hystreet.com könnte dies auch auf eine zunehmende Gewöhnung an unsichere Zeiten zurückzuführen sein.

Trotz gestiegener Besucherzahlen kämpfen viele Einzelhändler weiterhin darum, diese auch in Käufe umzuwandeln. Kreative Konzepte und attraktive Einkaufserlebnisse sind entscheidend, um die Frequenzsteigerungen in Umsatzwachstum umzuwandeln. Dies wird in Zukunft umso wichtiger, da die Fortsetzung des positiven Trends maßgeblich von der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung abhängt.

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