Zwischen den Herren- und Damenabteilungen in Fashion-Online-Shops gibt es deutliche Unterschiede. Während Frauen durchschnittlich 50 Prozent mehr Auswahl haben, zahlen Männer bei Mode in einigen Kategorien und bei bestimmten Händlern spürbar mehr. Dies geht aus einer Analyse der University of Europe for Applied Sciences (UE) hervor, für die über 80.000 Artikel aus zehn großen Online-Shops untersucht wurden.
Damenmode ist demnach in den untersuchten Shops wesentlich vielfältiger. In 86 Prozent der Kategorien, darunter Hosen und Jeans, haben Frauen eine deutlich größere Auswahl. Besonders auffällig ist dies bei Reserved, wo Frauen aus 129 Prozent mehr Artikeln wählen können. Uniqlo bildet die Ausnahme: Hier ist die Auswahl für Männer um 17 Prozent größer, insbesondere bei T-Shirts (40 Prozent) und Hemden (50 Prozent).
Preislich zahlen Männer jedoch oft drauf. Im Durchschnitt kosten Herrenartikel zwei Prozent mehr als Damenartikel. Bei Mango liegt der Aufschlag für Herrenbekleidung sogar bei 20 Prozent, bei ASOS sind es 15 Prozent und bei Breuninger neun Prozent. Lediglich bei drei Anbietern, darunter ARKET und Uniqlo, ist Damenmode teurer.
Unterschiede bei Produktkategorien
Die Preisdifferenzen zeigen sich auch bei einzelnen Kleidungsstücken. So sind Hoodies und Sweatshirts sowie T-Shirts für Männer durchschnittlich 15 Prozent bzw. 10 Prozent teurer als vergleichbare Artikel in der Damenabteilung. Umgekehrt zahlen Frauen bei Jacken und Mänteln sechs Prozent und bei Hosen zwei Prozent mehr.
Laut Prof. Dr. Wolfgang Merkle, Studiengangsleiter Marketing Management an der UE, spiegelt die größere Auswahl für Frauen die stärkere Nachfrage nach Trends und Vielfalt in der Damenmode wider. Gleichzeitig zeigten die Preisdifferenzen zwischen den Geschlechtern, dass der Modehandel bewusst unterschiedliche Strategien im Pricing einsetze.