Herausforderungen im Online-Marketing: Sinkender Traffic und steigende Kosten

Für Unternehmen wird es immer schwieriger, Besucher auf ihre Webseiten zu locken. Das liegt nicht nur an den deutlich gestiegenen Marketingkosten, sondern auch am insgesamt sinkenden Traffic, wie eine neue Studie von Contentsquare zeigt. Umso wichtiger ist es deshalb, die Nutzer nicht zu frustrieren.

Für den Digital Experience Benchmark Report wurden weltweit insgesamt 3.590 Webseiten untersucht, von denen ganze 55 Prozent im vergangenen Jahr einen Besucherrückgang verzeichneten. Zudem sank die Nutzungsdauer pro Besuch um durchschnittlich 3 Prozent. Berücksichtigt man den geringeren Gesamttraffic, waren es sogar 6,5 Prozent weniger. Im Retail-Bereich stieg die Verweildauer pro Session immerhin von 6,12 auf 6,21 Minuten – allerdings nur, wenn man ausschließlich die Desktop-Variante betrachtet. Auf mobilen Endgeräten reduzierte sie sich von 2,7 auf nur noch 2,62 Minuten. Da sich die Kräfteverhältnisse immer weiter in Richtung Mobile verschieben (mittlerweile 77 Prozent des Retail-Traffics), ist dies keine gute Nachricht.

Paid Social und Ads noch kein Rettungsanker

Wer versucht, mit Marketingmaßnahmen gegenzusteuern, stößt auf ein weiteres Problem: Paid Social sowie Ads, Display und Retargeting sind die einzigen Kanäle, die im vergangenen Jahr ein Traffic-Wachstum verzeichnen konnten – die damit erzielten Conversion Rates liegen aber weit unter dem Durchschnitt (2,63 Prozent). Paid Social muss sich mit mageren 0,61 Prozent sogar den organischen Social Media-Initiativen (1,05 Prozent) geschlagen geben. Und auch die Anzeigenfraktion schneidet mit 1,18 Prozent nicht viel besser ab.

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Conversion-Könige bleiben trotz Verlusten der direkte Traffic (3,13 Prozent) sowie Paid Search (2,55 Prozent). Nach Ansicht von Contentsquare sollten die Digitalteams in den Unternehmen ihr Verständnis dafür schärfen, wie die Besucher ankommen und was sie deshalb von der digitalen Markenerfahrung erwarten, um ihnen auch das jeweils passende Angebot zu servieren.

Scrollen unerwünscht

Gerade für Händler ist es bei der Optimierung von Websites zudem wichtig, dass wirklich alles Relevante auf den ersten Blick ersichtlich ist. Mit 48,8 Prozent (Desktop) und 45,5 Prozent (Mobile) bildet der Handel bei den Scroll-Raten das Schlusslicht aller zehn untersuchten Branchen. Die Frustrationsfaktoren der Internetangebote haben insgesamt zugenommen. Bei 39,6 Prozent (2022: 38,1 Prozent) der Sitzungen wurden technische Unzulänglichkeiten registriert. Dabei haben sich Javascript-Fehler (17,7 Prozent) inzwischen deutlich vor zu langsame Ladezeiten (15,7 Prozent) geschoben. Dass die Zahl der Ärger-Klicks immerhin von 6 auf 5,5 Prozent zurückgegangen ist, kann nicht unbedingt als positives Zeichen gewertet werden – vielleicht haben die Kunden schlicht früher resigniert aufgegeben.

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