Modehandel: Erlebnisorientiertes Shopping wichtiger als persönliche Beratung

Der Onlinemodehandel könnte seine stationäre Konkurrenz künftig weiter abhängen, wenn Tools für die Körpermaßermittlung verstärkt zum Einsatz kommen und die Ware realitätsnäher präsentiert wird. Vermutlich auch deshalb gehen 93 Prozent der führenden EMEA-Modemarken davon aus, dass die Zukunft der Filialen im erlebnisorientierten Einkauf liegt.

(Bild: Scandit)

Die für die Scandit-Studie “Future of Fashion In-Store Engagement” befragten Führungskräfte sehen den wichtigsten Wert für einen Ladenbesuch dabei in der Möglichkeit, Produkte zu fühlen und anzuprobieren. Dies deckt sich mit den wirklichen Erwartungen der Konsumenten. Dass Artikel gleich mitgenommen werden können, ist für Verbraucher ebenfalls ein wichtiger Faktor, den die Industrie vergleichsweise realistisch einschätzt (Rang 2 vs. Rang 3). Die von Marken an Nummer 2 gesetzte persönliche Beratung ist bei den Verbrauchern allerdings mittlerweile aus den Top 3 geflogen. Vielleicht auch aufgrund schlechter Erfahrungen möchten die Konsumenten lieber innovative und erlebnisorientierte Filialen erkunden.

Dass Mitarbeiter Fragen nicht beantworten oder nicht helfen können, gehört folgerichtig auch nur für gut ein Drittel der Kunden zu den größeren Beeinträchtigungen. 83 Prozent der Händler nannten dieses Problem und hievten es damit bei ihren Annahmen auf Platz 1. In der Realität kehren Kunden eher wegen langen Warteschlangen (47 Prozent) und fehlenden Artikeln (43 Prozent) nicht zurück.

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Persönlich vor mobil

Dennoch wollen 69 Prozent der Konsumenten weiterhin lieber mit Mitarbeitern interagieren als mobile Apps benutzen, wenn sie im Laden unterwegs sind. Dennoch sind Apps äußerst wichtig für die Kundenbindung. 64 Prozent würden sich mit ihnen über Produkte informieren, 60 Prozent auf personalisierte Aktionen und Angebote im Geschäft zugreifen. 55 Prozent der Verbraucher sind bereit, mobile App-Technologien zum Scannen und Bezahlen zu nutzen. 38 Prozent lassen sich durch Vorführungen, Schaufenster und Events zu einem Besuch motivieren. 16 Prozent wünschen sich mehr Augmented-Reality-Erlebnisse.

Die Studie basiert auf einer unabhängigen Umfrage unter Führungskräften von 73 führenden EMEA-Modemarken, darunter 18 Luxus- und 55 Nicht-Luxusmodemarken. Zusätzlich dazu befragte Sapio 3.523 Verbraucher in Großbritannien, Italien, Spanien, der Türkei, Deutschland, Schweden, Norwegen und den Vereinigten Arabischen Emiraten.

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