Live Shopping: Wie Sie vom Zukunftsmarkt profitieren

China hat es vorgemacht, nun folgen die USA und Europa: Live Shopping entwickelt sich weltweit zu einem absoluten Erfolgsmodell. Das verwundert kaum, da es einige Vorteile des klassischen stationären Handels in den E-Commerce überträgt und sich damit perfekt für die Kundenansprache eignet. Der Einstieg ist einfacher als viele denken.

(Bild: Garakta-Studio / elements.envato.com)

E-Commerce findet heute meist auf einer eher unpersönlichen Ebene statt: Nach einer kurzen Suche auf einer Plattform wählt der Kunde die gewünschten Produkte aus, legt sie in den Warenkorb und lässt sie sich liefern. Wenn es keine Reklamationen gibt, sind die Fahrer des beauftragten Logistikunternehmens, die Nachbarn oder das Personal an der Abholstation die einzigen zwischenmenschlichen Kontakte. Dabei ist bekannt, dass die Einbindung von echten Menschen in den Verkauf den Absatz nachhaltig steigern kann – viele prominente Influencer haben schließlich mit ihren eigenen Kanälen bestimmte Marken erst groß gemacht.

Mit Live Shopping müssen sich Unternehmen bei Marketing und Verkauf nicht mehr auf fremde Kanäle verlassen und können eigene Gesichter etablieren, die durch ihr besonderes Auftreten, ihre Prominenz und/oder ihre Expertise überzeugen. Mit einem gut durchdachten Konzept ist zunächst nicht viel mehr als eine Handykamera und ein Mikrofon nötig, für die Präsenz vor der Kamera können motivierte Mitarbeiter oder auch erfahrene Influencer engagiert werden. In China, wo Live-Shopping mittlerweile rund ein Fünftel des gesamten E-Commerce-Umsatzes ausmacht, haben viele der erfolgreichsten Marken in diesem Segment schließlich genau so angefangen. Welche Ansätze es zudem gibt und was es zu beachten gilt, kann man im Live Shopping Guide von OSP nachlesen.

Welches enorme Potential im Live Shopping lauert

Längst sind die Erfolgsmeldungen in Sachen Live Shopping nicht mehr auf den asiatischen Kontinent beschränkt. So berichtete CNBC im Juni über den Unternehmer Anthony Velez, der gebrauchte Designer-Handtaschen verkauft. Nachdem er seine insgesamt sieben New Yorker Geschäfte geschlossen hatte, setzte er in diesem Jahr auf Live Shopping – und verdreißigfachte seinen Umsatz von bis zu 100.000 Dollar pro Monat auf bis zu 100.000 Dollar pro Tag. „Alle Metriken übertreffen jede andere Form des Shoppings, die ich kenne – Punkt“, schwärmt Velez gegenüber dem Medium.

Er ist kein Einzelfall, wie die Prognosen für die USA zeigen: Die Marktforscher von Coresight Research erwarten, dass allein im Jahr 2023 fast 31 Milliarden Dollar mit Live Shopping umgesetzt werden und sich dieser Wert bis 2026 auf rund 68 Milliarden Dollar mehr als verdoppeln wird. Damit sind chinesische Verhältnisse zwar noch in weiter Ferne, dennoch wären es bereits mehr als fünf Prozent des gesamten E-Commerce-Umsatzes in den USA, Tendenz weiter steigend.

Dies zeigt bereits, dass die oft zitierten Unterschiede zwischen östlicher und westlicher Einkaufskultur nicht so groß sind, wie gerne behauptet wird, und dass sich Live Shopping mit Sicherheit auch hierzulande als fester Bestandteil des E-Commerce etabliert. Zwar hinkt Europa bei den Umsätzen noch deutlich hinterher, doch die Trends in der Bevölkerung sind eindeutig: In Deutschland können sich laut einer Studie von Simon Kucher immerhin zwei Drittel vorstellen, in Zukunft auf diese Weise einzukaufen, wobei vor allem die Möglichkeit, Fragen zu stellen, gute Produkterklärungen und unterhaltsame Formate geschätzt werden. Zwölf Prozent haben sogar schon mindestens einen Artikel per Live Shopping gekauft.

Sie möchten Live Shopping selbst integrieren oder sich näher über die Möglichkeiten informieren? Im OSP-Whitepaper „Live Shopping im eigenen Unternehmen umsetzen“ finden Sie viele wertvolle Tipps und Tricks, die Ihnen den Einstieg erleichtern und Sie vor Anfängerfehlern bewahren.

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