Lieferketten weiterhin Problemkind

Laut einer neuen Studie des Capgemini Research Institute kämpfte in den vergangenen drei Jahren die Mehrzahl der größeren Unternehmen mit Unterbrechungen ihrer Lieferketten, Standortschließungen sowie Personalausfällen. Doch weniger als 20 Prozent sind darauf nach eigener Einschätzung auch gut vorbereitet.

Gerade die Lieferketten erweisen sich dabei als problematisch: Rund 92 Prozent erwarten, dass sich die derzeitigen Verlagerungen in globalen Lieferketten auf ihren Betrieb auswirken. Allerdings fühlend sich gerade einmal 15 Prozent dafür gerüstet. Durchschnittlich möchten die Firmen ihre Investitionen in die Transformation der Supply Chain innerhalb der nächsten drei Jahre um 17 Prozent erhöhen, während sie allerdings gleichzeitig deutlich höhere Wachstumsziele anstreben.

Wer bereits jetzt viele unterschiedliche Anforderungen an die Lieferkette bewältigt (9,5 Prozent der Befragten) profitierte von einem Umsatzwachstum um 15 Prozent sowie einen um 1,8 Prozentpunkte höheren Marktanteil als andere Unternehmen. Zudem konnten die entsprechenden Firmen ihre CO2-Emissionen um 17 Prozent verringern.

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Die Reduktion des CO2-Ausstoßes auf allen Stufen der Supply Chain ist für nahezu jede Führungskraft (95 Prozent) mittlerweile ein wichtiges Thema. Die Nachhaltigkeitsinitiativen sind bisher allerdings vor allem auf selbst erzeugte Emissionen (38 Prozent) ausgerichtet, während Scope-2- und Scope-3-Emissionen bislang erst von 22 Prozent bzw. 27 Prozent angegangen werden. Lediglich jedes vierte Unternehmen hat mit der Skalierung von Nachhaltigkeitsinitiativen entlang der Lieferkette begonnen.

Um ihre Supply Chain zu optimieren, plant mehr als die Hälfte der Unternehmen (54 Prozent) weitere Investitionen in die Kollaboration in ihrem Ökosystem (Kunden, Lieferanten und Partner) sowie in Weiterbildung und Change Management (53 Prozent). Knapp jedes fünfte Unternehmen (18 Prozent) möchte Geld für die Automatisierung und die Einführung von Robotertechnik ausgeben.

Für die Studie wurden 1.000 Führungskräfte aus 13 Ländern in verschiedenen Branchen befragt, die in Unternehmen mit einem Jahresumsatz zwischen 1 und über 50 Milliarden US-Dollar arbeiten.

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